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welcher Erkenntnis sollen wir unter das Kreuz treten? Mit
welchen Worten des Liedes haben wir es bereits ausgesprochen,
daß wir diese Erkenntnis besitzen? Welches Verlangen wird
durch dieselbe geweckt? Auf welchem Wege kann ich aber nur
die Erlösung finden? (durch den Glauben, die völlige Hin¬
gabe an ihn. Apgesch. 16, 31). Wir finden uns in seinem
Leiden, wenn wir erkennen, daß wir als Sünder auch mit
Schuld an dem Leiden des Herrn tragen, und bei ihm die Er¬
lösung von unsern Sünden suchen. Es kommt mir wohl — es
tut mir wohl. Wenn ich durch ihn erlöst bin, achte ich mein
Leben gering; welchen Wunsch kann ich dann freudig aus¬
sprechen? Phil. 1, 23. Welche Gewißheit ist mir durch das
Leiden und Sterben Jesu verschafft? (die Gewißheit der ewigen
Seligkeit). Die Kirchengeschichte lehrt uns von vielen Männern,
die in gläubiger Hingabe an den Herrn freudig in den Tod
gingen. Beispiele. Welches Bewußtsein gab ihnen den Mut
und die Kraft, Qualen und Leiden ruhig zu ertragen? Wie
ist also der Tod eines durch Christi Blut Erlösten? Ihm ist
der Tod „nur ein Eingang in das Leben". Mit welchen
Worten drücken wir es im Liede aus, daß wir freudig hinein¬
gehen wollen in den Tod?
Z u s a m m e n s a s s u n g: Mit welchem Gefühl erfüllt mich
die Gewißheit, durch Jesu Leiden erlöst worden zu sein?
Str. 8. Wozu fühle ich mich in der Freude über die Er¬
lösung verpsiichtet? Wie nenne ich den Herrn in dankbarer
Anerkennung seiner großen Verdienste um mich und mein
Seelenheil? Wie weit ging seine Freundestreue? Joh. 15, 13.
Gal. 3, 13. Was hindert uns daran, aus eigener Kraft selig
werden zu können? (die Sünde, die uns trotz besseren Willens
immer wieder zu Fall bringt. Röm. 7, 18. 19). Wie wollen
wir dem Herrn unsern Dank für seine großen Freundschafts¬
dienste bezeugen? (wir wollen zu ihm und seiner Treue halten).
Wir wollen also in steter Gemeinschaft mit ihm bleiben, ihm
dieselbe Treue bewahren, die er uns bewiesen hat. Nichts
soll uns hinfort von ihm scheiden. Röm. 8, 38. 39. Wer
muß uns aber auch hierzu wieder die Kraft verleihen? Wie
Seidel, Das siebente Schuljahr. 12