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wurde an Deutschtum gewonnen; unter allen Staaten hatte Preußen
jetzt die meisten Untertanen deutscher Zunge.
Durch die Wiener Schlußakte vom 9. Juni 1815 wurde im
wesentlichen folgendes festgesetzt:
a) Länderverteilung. Von den ehemaligen polnischen Landes-
teilen wurde Preußen wieder zugewiesen: die Provinz Posen und
die Gebiete von Dauzig uud Thorn; es erhielt ferner: Schwedisch-
Vorpommern (für das an Dänemark überlassne Lauenburg), den
nördlichen und westlichen Teil vom Königreich Sachsen, sowie
bedeutende Gebiete in Westfalen und Rheinland.
In den beiden letzteren Provinzen kamen als neues Besitztum an
Preußen: Jülich und Berg, die ehemaligen Kurstaaten Cöln und Trier, die
Städte Cöln und Aachen, das (Siegeltet Land, die westliche Hälfte des ehe-
maligen Bistums Münster, die Grafschaft Dortmund und das frühere Stift
Corvei.
Verzichten mußte Preußen auf Ostfriesland, Lingen, Goslar und
Hildesheim, die au Hannover kamen, und auf Ansbach und Bayreuth,
die Bayern erhielt.
Öfterreich erhielt sämtliche Länder zurück, die es seit
1805 verloren hatte (Tirol, Salzburg, Jllyrieu, Venedig und Mai-
land), mußte dagegen Belgien abtreten, das mit Holland zu einem Reiche
vereinigt wurde. Sein Gebiet erhielt durch neue fruchtbare Länder einen
erheblichen Zuwachs, bildete ein abgeschlossenes Ganze mit Bewohnern
desselben Glaubens, war aber ein bunter Völkerstaat.
Rußland bekam das Königreich Polen außer den Provinzen
Posen und Gallizien.
England gelangte wieder in den Besitz von Hannover, behielt
Malta und Helgoland, das Kap der guten Hoffnung, die
holländischen Besitzungen in Südamerika und die Schutz-
Herrschaft über die Jonischen Inseln.
Frankreich, dessen gewandter Bevollmächtigte die Mehrzahl der
Kongreßmitglieder zu der Ansicht zu bringen verstand, nicht Frankreich,
sondern Napoleon habe die großen Kriege verursacht, trat Laudau und
Saarbrücken an Deutschland, Savoyen und Nizza an Italien und
kleinere Gebietsteile au Belgien und die Schweiz ab.
Belgien und Holland wurden zum Königreiche der Nieder-
lande vereinigt,
Norwegen mit Schweden durch Personalunion verbunden und
