Full text: Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden (Teil 3)

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Dieses gewaltige Nollwerk wurde von 22000 Dänen und von mehr als 
100 Kanonen verteidigt und von der Seeseite her durch die dänischen Kriegs- 
schiffe, unter diesen das Panzerschiff „Rolf Krake", gedeckt. 
Nach Errichtung von Laufgräben und Parallelen wurden die 
Düppeler Schanzen durch die preußischen Sturmkolonnen (Westfalen und 
Brandenburger) am 18. April 18 64 mit seltenem Mute und einer 
fast beispiellosen Todesverachtung innerhalb weniger Stunden erstürmt 
— die ersten Schanzen waren schon nach 10 Minuten eingenommen — 
und die Dänen bei einem Verluste von 6000 Mann und sast sämtlichen 
Geschützen nach der Insel Alsen vertrieben. ') 
Zur See waren die Dänen den Verbündeten überlegen, doch 
lieferte ihnen die preußische Flotte bei Arkoua und die öfter- 
reichische bei Helgoland glückliche Gefechte und schützten die Häsen 
der Nord- und Ostsee vor einer Blockade. 
Als die eingeleiteten Friedensverhandlungen an der Hartnäckigkeit 
des Dänenkönigs scheiterten, wurde der Kamps nach einem sechswöchigen 
Waffenstillstände wieder aufgenommen und die Insel Alsen am 29. Juni 
durch den preußischen General Herwarth von Bittenseld erstürmt, 
nachdem in der Nacht die Truppen in 160 Booten über den schmalen 
Meeresarm gesetzt waren. 
Da inzwischen die Feinde in Jütland vorgedrungen waren, 
auch die Festung Fredericia erstürmt hatten, die ostfriesischen Inseln 
von der österreichischen Flotte genommen waren und die Hauptstadt 
Kopenhagen von feindlichen Schiffen bedroht wurde, bat der König 
von Dänemark um Frieden. 
3. Friede. Dieser kam am 30. Oktober 1864 in Wien zustande. 
Christian IX. verzichtete auf Schleswig, Holstein und Lauenburg. 
In einem späteren Vertrage zu Gast ein vom 14. August 1865 
einigten sich Preußen und Österreich dahin, daß Lauenburg gegen eine 
Entschädigung von 112/fl Millionen Mark an Preußen fiel, Preußen 
die Verwaltung von Schleswig, Österreich die von Holstein 
übernehmen sollte. Über die Zukunft beider Herzogtümer sollte nur bei 
beiderseitigem Einverständnisse entschieden werden. 
b) Der Deutsche Krieg. 1866. 
1. Veranlassung. Die Rivalität zwischen den Großmächten 
Österreich und Preußen um die Leitung Deutschlands, dazu das Drängen 
des deutschen Volkes nach Einheit und fester Zentralgewalt ließ die Not- 
x) Vergleiche: „Das Lied von Düppel" von E. Geibel.
	        
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