Seekrieg gegen die Perser. §. 39. 61 
schickten Leitung den glänzendsten Sieg. Der Perserkönig, durch 
eine neue List des Themistokles (vorgebliches Abschneiden des Rück- 
znges) getäuscht, eilte selbst mit dem größern Theile des Heeres 
nach Asien zurück, ließ aber den Mardonins mit dem Kern des 
Landheeres zurück, um die Unterwerfung des griechischen Festlandes 
zu vollenden. 
Das Jahr 479. Mardonius, welcher in Thessalien über- 
Winterte, versuchte zuerst (durch König Alexander von Macedonien) 
die Athener, welche vorzugsweise die Entscheidung im vorigen Jahre 
gegeben hatten, von dem Bunde sämmtlicher Griechen zu trennen. 
Als dies nicht gelang, rückte er im Sommer (mit 350,000 Mann) 
ohne Widerstand bis Athen vor. Die Athener mußten zum zweiten 
Male ihre Stadt verlassen und begaben sich nach Salamis. Die 
abermalige Verwüstung Attica's durch die Perser bewog endlich die 
Spartaner zur Hülfeleistung, und als sie unter ihrem Könige Pan- 
sanias auf dem Isthmus erschienen, zog sich Mardonius aus dem 
verwüsteten Attica nach (dem ihm befreundeten) Böotien zurück, 
wurde aber von den Athenern unter (dem zurückberufenen) Aristides 
und den Spartanern unter Pansanias bei Platää geschlagen uttd 
das Heer der Barbaren löste sich, als Mardonius schwer verwundet 
war, in wilde Flucht auf. 
Die griechische Flotte unter dem Oberbefehle des (andern) 
spartanischen Königs Leotychides hatte, bei ihrer geringen Stärke, 
sich in diesem Jahre Anfangs darauf beschränkt, jede Unterstützung 
des Mardonius durch die persische Seemacht zu hindern. Als der 
Admiral aber durch eine Gesandtschaft von Samos erfuhr, daß ganz 
Jörnen nur das Erscheinen der griechischen Flotte erwarte, um von 
den Persern abzufallen, segelte er (von Delos) hinüber nach Samos. 
Die Perser hatten beim Vorgebirge Mycale ihre Flotte auf's Fest- 
laud gezogen und mit starken Verschanzungen umgeben. An dem 
Tage der Schlacht bei Platää landete Leotychides im Angesichte des 
in Schlachtordnung aufgestellten feindlichen Heeres; das persische 
Lager wurde vorzugsweise durch die Tapferkeit der Atheuer (unter 
Xanthippus) und den Abfall der Joner während des Kampfes er- 
stürmt und die verschanzte Kriegsflotte der Perser verbrannt. 
Athen ward (478) unter der Leitung des Themistokles in einem 
größern Umfange wieder aufgebaut und, trotz des Widerspruches der 
eifersüchtigen Spartaner (welche Themistokles durch Gesandtschaften 
hinzuhalten wußte), mit großer Schnelligkeit befestigt, zugleich die 
Hafenstadt des Piräus zur attischen Seefestung gemacht. Den