Von den Karolingern bis zu den Kreuzzügen.
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955 Otto besiegt die Ungarn aus dem Lechfelde bei Augs¬
burg. Die Ungarn stellen ihre Raubzüge ein. Unter ihrem
Könige Stephan dem Heiligen (um 1000) nehmen sie das
Christentum an.
Die Weltpolitik.
951 Otto bekämpft den König Berengar von Italien und ver¬
mählt sich mit Adelheid, der Witwe des früheren Königs
von Italien. Doch behält Berengar sein Königreich als
deutsches Lehen.
962 Otto empfängt vom Papste Johann XII. in Rom die
Kaiserkrone. Seitdem bleibt die römische Kaiserwürde mit
der deutschen Königswürde vereinigt.
Bei dem Streit zwischen dem Kaiser und Johann XII.
schwören die Römer, keinen Papst fortan ohne Zustim-
mung des Kaisers zu wählen.
König Berengar wird gestürzt und nach Deutschland
verbannt. (Otto König von Italien.)
Bedeutung: 1. Durch die Kaiserwürde wird die
Schirmherrschaft über die abendländische Kirche und
insbesondere das Papsttum erworben und hierdurch die
deutsche Kirchenpolitik geschützt.
2. Durch die Stellung des Reiches an der Spitze der
Christenheit wird das Nationalbewußtsein gehoben.
3. Durch die enge Verbindung mit Italien werden Kunst
und Wissenschaften, die seit einem Jahrhundert wieder in
tiefem Verfall waren, gefördert. Das 11. Jahrhundert sieht
die Blüte des romanischen Baustils in Deutschland.
Erweiterung der Ostgrenze.
Otto setzt, besonders durch Hermann Billung und den
Markgrafen Gero, siegreich die Kämpfe mit den Elb¬
slaven fort. Die Germanisierung und Christianisierung des
rechtselbischen Landes beginnt. (Gründung des Erzbistums
Magdeburg zur Organisierung der Slavenmission.)
973—983 Otto II.
Der jugendliche Kaiser ist bereits mit der griechischen Prin¬
zessin Theophano vermählt.
Er schlägt einen Aufstand seines Vetters, des Herzogs