Full text: Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart (Teil 6)

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Der Erde Beben und Dröhnen, 
Glich sanft zitternden Harfentönen 
Gegen der Gottheit Stimmenschall; 
Da vernahm Moses, Israels Bote, 
Durch das Wort Adonais die zehn heiligen Gebote. 
Weber, aus der „Enthüllung auf dem Sinai." 
9. 
Iosua. — Die Richter. — Saul. — David. 
Moses starb etwa 1490 v. Chr., nachdem er die Israeliten 
zu einer unabhängigen Nation gemacht hatte. Schon vor seinem 
Tode hatte er Iosua, den Sohn Nun's, zu seinem Nachfolger 
bestimmt, weil dieser schon früh im Kampfe gegen die Amalekiter 
und bei der Auskundschaftung des Landes Kanaan (4. Mos. Kap. 
13, 14) Muth und Einsicht gezeigt hatte. 
Als solcher sühne er das Volk über den Jordan (Jos. K. 
3. 4.), eroberte die Hauptstadt Jericho, schlug die Kananiter 
und nahm den größten Theil des Landes ein (Jos. 6. ff.), das 
er unter die 12 Stämme vertheilte, aus denen die israelitische 
Nation bestand. (Jos. 13—21.) 
Die Stämme bildeten einen Bundesstaat, in welchem der 
Hohepriester als der sichtbare Stellvertreter des unsicht¬ 
baren Königs Iehovah regierte. Da jedoch die Israeliten viele 
Kriege mit den Nachbarvölkern zu .führen hatten, so traten von 
Zeit zu Zeit heldenmüthige Anführer auf, welche die Selbststän¬ 
digkeit ihrer Nation zu retten suchten. Sie wurden Schofeten, 
doch gewöhnlich auch Richter genannt. Diese regierten ungefähr 
200 Jahre lang, von Iosua's Tode an bis aus Samuel, 
das israelitische Volk. Die drei Ersten waren Athniel, Ehud 
und Sam gar (Nicht. 3); auch trat später eine Richterin, 
Namens Debora, auf. Unter den Richtern zeichneten sich be¬ 
sonders aus: Gideon, Iephthah und der starke Simson, 
von welchen der erste die Midianiter, der zweite die Ammo¬ 
nit er und der dritte die Philister besiegte. Der letzte Richter 
war der weise Samuel, ein Sohn des Elk an a und der 
Hanna aus Ramath, der sich vorzüglich dadurch merkwürdig 
gemacht hat, daß er Prophetenschulen *) stiftete. Als Samuel 
*) Die Propheten sch ulen waren Anstalten, in welchen junge Leute
	        
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