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Das Zeitalter der Französischen Revolution und Napoleons. 
worden war, ergriff auf eigene Faust wieder die Waffen. Nachdem er 
unglücklich gekämpft hatte, flüchtete er zwei Monate lang in den Tiroler 
Bergen von einem Versteck ins andere, wurde endlich verraten, gefangen 
genommen und 1810 auf Befehl des Vizekönigs Eugen von Italien in 
Mantua erschossen. 
2. Beim Ausbruch des Krieges sammelte der Herzog Friedrich 
Wilhelm von Brannschweig, der Sohn des bei Auerstädt verwundeten 
unglücklichen Führers der preußischen Armee, in Böhmen ein Korps, das 
er „die schwarze Schar der Rache" nannte, und unternahm einen kühnen 
Zug durch Mitteldeutschland. Nach dem Waffenstillstand schlug er sich 
mit etwa 2000 Mann zwischen feindlichen Truppen durch Brauuschweig 
und Hannover bis zur Weser durch und fand auf englischen Schiffen 
Zuflucht. 
Ferdinand von Schill, der sich in dem Feldzug 1806 ausge¬ 
zeichnet hatte, verließ an der Spitze seines Husarenregiments seine Gar- 
nison Berlin, um auf eigene Faust Krieg zu führen. Unterwegs verstärkte 
sich sein Korps durch Freiwillige von allen Seiten her. Bei Dodendorf, 
in der Nähe von Magdeburg, erfocht er einen Vorteil über die Feinde, 
wurde aber dann bis nach Stralsund zurückgedrängt und fiel hier in 
einem Straßengefecht. Elf seiner Offiziere wurden gefangen genommen 
und in Wesel erschossen. 
Ebensowenig Erfolg hatte der Freiherr von Dörnberg in Hessen 
mit dem Versuch eines Aufstandes gehabt. 
§ 35. Napoleon Herr von Europa. Im April 1810 ließ sich Na¬ 
poleon von Josephine Beanharnais scheiden und heiratete Marie Luise, 
die Tochter Franz' II. von Österreich. Durch diese Ehe wollte er in den 
Kreis der alten europäischen Fürstenfamilien aufgenommen werden. In 
dem folgenden Jahre wurde ihm ein Sohn geboren, dem er den Titel 
eines Königs von Rom verlieh. Er stand damals auf der Höhe seiner 
Macht und seines Glückes. 
Aber England hatte die Waffen noch nicht niedergelegt und blieb 
für ihn trotz der Kontinentalsperre unverwundbar; denn es war unmöglich, 
sie wirklich durchzuführen. An den verschiedensten Stellen der langen 
Küstenlinie wurde ein lebhafter Schmuggelhandel, häufig mit Wissen der 
französischen Zollbehörden, getrieben. Um ihm ein Ende zu machen, ver- 
leibte Napoleon Holland, das sein Bruder Louis aufgegeben hatte, Frank- 
reich ein und deHute die Grenzen seines Reiches bis nach Hamburg aus. 
Dabei verlor auch Oldenburg seine Selbständigkeit; dadurch fühlte sich 
Alexander tief verletzt, da das Herzogshaus mit ihm verwandt war, und 
es entstand ein ernstes Zerwürfnis zwischen den beiden Kaisern. 
1809 kehrte das preußische Königspaar aus Königsberg nach Berlin 
zurück und wurde von den Einwohnern mit großer Liebe und Herzlichkeit 
empfangen. In folgenden Jahre beklagten König und Volk den Tod 
der Königin Luise (19. Juli).