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Alle Untaten unseres Zreundes aber schienen uns Heldentaten 
zu sein und steigerten noch unsere Bewunderung und Anhänglichkeit. 
Wir liefen ihm nach wie junge Hündchen, und das gefiel dem großen 
Zungen sehr gut. 
Oer Hannes war ein paar Jahre älter als wir. Er war groß 
und hatte Rnochen wie ein junges Pferd, einen Wald schwarzer haare 
auf dem Ropf, einen trotzigen Mund und ein paar finstere Augen. 
Aber uns gefiel er; besonders meine kleine Schwester Annemie liebte 
ihn zärtlich, und es war uns schrecklich, wenn er mit irgendwelchen 
Obrigkeiten in Ronflikt gekommen war und nun auf dem ausgesessenen 
Rattunsofa seiner Mutter saß und mit Seufzen und Stöhnen seine 
zerbläuten Glieder ausruhte. Dann kletterte die Annemie mitleidig 
auf seinen Schoß und streichelte ihm das zornige, verheulte Gesicht, 
erinnerte ihn an wohlgelungene Streiche, die straflos ausgegangen 
waren, und umschmeichelte ihn so lange, bis sein geknicktes Selbst¬ 
bewußtsein sich wieder aufrichtete und er gewaltig zu prahlen anfing, 
was er alles tun werde, und man solle schon sehen .... 
Schließlich wurde er wieder lustig,- er raffte sich auf und stieg 
mit uns trotz seiner steifen Glieder auf den Rirchturm, um Eulen zu 
fangen,- er zeigte uns ein Nest mit jungen Singvögeln, denen er aber 
nichts tat, denn er war ein großer vogelfreund. 
„Romm, Eichhörnle," sagte er zu meiner kleinsten Schwester 
und hob sie auf und ließ sie hineinsehen in das flaumige Gewusel des 
kunstvollen Nests. 
„Hannes, wie stark du bist," sagte Annemie voll scheuer Ehrfurcht- 
„weißt du, wenn du groß bist, dann Heirat ich dich." 
„Nein ich, ich bin auch die Alteste." 
„Hannes, gelt mich," bettelte das Eichhörnchen, dem der Hannes 
diesen Namen gegeben hatte, weil es ein solch winziges flinkes Vingel¬ 
chen war. 
„Ich nehme euch alle drei," versprach er großmütig und lachte 
über die drei kleinen dummen Mädchen. 
va waren wir zufrieden. 
Manchmal hatten wir auch einen veredelnden Einfluß auf 
den Hannes und hielten ihn zurück von bösen Streichen, zum Beispiel, 
als er dem Schullehrer die Zensier in der Waschküche einwerfen wollte,