Full text: Griechische Geschichte bis zum Tode Alexanders des Großen, Römische Geschichte bis zum Tode des Augustus (Teil 1)

3. Die Ausbreitung der Griechen über die Küsten des Mittelländischen Meeres. 11 
Im 7. Jahrhundert jedoch brach die assyrische Herrschaft zusammen. Zusammen- 
Psammetich, der Fürst von Sais in Unterägypten, befreite mit Hilfe m 
griechischer Söldner sein Land von ihrem Joche. Später erhob sich der 
König von Babylon gegen sie und zerstörte im Bunde mit den Medern 
Ninive. Nun baute Nebukadnezar Babylon prächtig wieder auf, eroberte 
Tyrus und Jerusalem (586) und führte die Juden in die babylonische 
Gefangenschaft. Er war der mächtigste König in Vorderasien. 
3. Die Ausbreitung der Griechen über die Küsten des Mittel- 
ländischen Meeres. 
§ 4. Die Kolonien. Seit der Mitte des 8. Jahrhunderts be- Art der 
siedelten die Griechen die Küsten des östlichen und westlichen Mittelmeeres ®rü"ebtun9 
mit ihren Kolonien. Sie verfuhren dabei ganz planmäßig. Beabsich- Ä0l0nien- 
tigte eine Gemeinde eine Kolonie auszusenden, so forderte sie alle Griechen, 
die zur Auswanderung aus ihrer Heimat geneigt waren, zur Teilnahme 
auf. Fand sich eine genügende Menge von Ansiedlern zusammen, so 
wurde ein Oikistes (Gründer) an die Spitze gestellt, der sie in die neue 
Heimat geleitete und das heilige Feuer vom Rathaus der Mutterstadt 
mitführte. An Ort und Stelle angekommen, hatte er für die Anlage der 
Befestigungen, die Aufteilung des Grund und Bodens, die Ordnung des 
neuen Gemeinwesens zu sorgen. Er wurde oft nach seinem Tode in der 
Kolonie als Heros verehrt. 
Die großen Handelsplätze des Mutterlandes, Koriuth, Megara,Verbreitung 
Chalcis auf Euböa, fowie die blühendste aller griechischen Städte, Milet E^echen- 
in Kleinasien, besetzten mit Pflanzstädten den Nordrand des Ägäischen tums- 
Meeres, das die Griechen von da an mit dem Namen „unser Meer" 
bezeichneten, drangen durch den Hellespont, die Propoutis und den 
Bosporus in den Pontus Euxinus vor und erschlossen seine von 
wilden Völkerstämmen bewohnten Küsten dem Handel und Verkehr; hier ent¬ 
standen viele Städte, z. B. Olynth, Byzanz, Sinope und Trapezunt. 
. Im Westen wurden die Inseln des Jonischen Meeres besiedelt 
und an günstigen Plätzen der Adriatischen Küste Städte, wie Epi- 
damnus, gegründet. 
Auch Sizilien und Unteritalien erhielten damals griechische Be- 
völkernng. Syrakus, Messene, Tarent, Neapel wurden erbaut (Groß- 
griechenland). 
^Die großen, alle vier Jahre wiederkehrenden, dem Zeus zu Ehren Ewigungs- 
in Olympia gefeierten Feste vereinigten die Griechen ans allen Teilen mt e' 
der bewohnten Erde; nur Hellenen durften an den Wettspielen teilnehmen, 
dem Fünfkampf, Wettlauf, Sprung, Ringen, Speer- und Diskuswurf; 
fpäter kam der Faustkampf hinzu und endlich das Wettrennen der mit vier 
Rossen nebeneinander bespannten Wagen. Hier fühlten sich die Hellenen 
als ein großes Volk, das sich von allen übrigen Völkern, den Barbaren, 
unterschied. X
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.