Full text: Griechische und römische Geschichte, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Mittelalters (Teil 1)

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Römische Geschichte. 
Mtttel-u"nd Mittel- und Unteritalien in ihren Besitz. Das große und reiche Tarent 
Ualiens. hatte mit Besorgnis die Fortschritte der Römer gesehen. Da führte die 
Zerstörung eines römischen Geschwaders durch den tarentinischen Pöbel 
zum Kriege. Die verweichlichten, unkriegerischen Tarentiner riefen 
Pyrrhus. Pßrrhus, den König von Epirus, einen kriegserfahrenen Abenteurer, 
zu Hilfe. Er besiegte mit seinen Kriegselefanten die Römer, doch ließ 
sich der römische Senat auf keine Friedensverhandlungen ein, auch den 
ehrenhaften römischen Gesandten Fabricius vermochte der König weder 
zu bestechen noch durch seinen größten Elefanten zu erschrecken. Ein 
zweites Mal siegte der König, doch mit solchen Verlusten, daß er aus- 
rief: „Noch ein solcher Sieg, und ich bin verloren!" (Pyrrhussieg). Im 
Jahre 275 errangen die Römer endlich den entscheidenden Sieg bei 
Benennt, indem sie gegen die Elefanten Pechfackeln und Brandpfeile 
u6Sntbon anwandten. Tarent mit seinen Besitzungen fiel an die Römer, Pyrrhus 
kehrte nach Griechenland zurück und fand den Tod bei einem Straßen- 
kämpfe in Argos. 
In den eroberten Gebieten legten die Römer Militärkolonien an 
und bauten gepflasterte Heerstraßen, unter denen die via Appia von 
Rom über Capua nach Brundifium die wichtigste war. 
2. Das Zeitalter der Eroberung der Ulittelmeerländer. 
266 — 133. 
Ter erste jmnischc Krieg. 264—341. 
Karthaqo. § 48. Karthago. Zwei Jahre, nachdem die Eroberung Italiens 
vollendet worden war, geriet Rom mit den Puniern, den Bewohnern 
Karthagos, in einen langwierigen Krieg. Karthago war eine Kolonie 
der Phönizier und nach der Sage von der aus Tyrus stammenden 
Königin Dido gegründet. Infolge seiner überaus günstigen Lage war es 
nicht nur die größte Handelsstadt der Westhälfte des Mittelmeeres ge- 
worden, sondern hatte sich auch einen großen Teil der Nordküste Afrikas, 
das westliche Sizilien, ferner Sardinien und Korsika, dazu die Südküste 
Spaniens Untertan gemacht. 
Karthago Karthago war ein geldreicher See- und Handelsstaat; seine Stärke 
beruhte auf seiner Flotte; seine Heere bestanden aus geworbenen Söldnern 
und der leichten Reiterei, welche von den unterworfenen afrikanischen 
Völkern gestellt wurde. Rom dagegen war eine Landmacht; es war 
vorzugsweise ein Ackerbaustaat; denn die Bevölkerung Italiens bestand 
zumeist aus freien Bauern. Rom verfügte bei weitem nicht über die
	        
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