Full text: Griechische und römische Geschichte, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Mittelalters (Teil 1)

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Römische Geschichte. 
Von Vespasiän bis Mark Aurel. 60—180. 
§ 70. Die flanschen Kaiser. Nach der Ermordung Neros ward 
Vespasian. von den syrischen Legionen der Feldherr Flävius Vespasiänus zum 
Kaiser ausgerufen. Er war ein pflichteifriger Herrscher, der in Rom 
glänzende Bauten aufführte, vor allem ein ungeheures Amphitheater, 
das sogenannte Kolosftum, das über 80000 Zuschauer faßte und noch 
heute als mächtige Ruine dasteht. Unter Vespasians Regierung wurde 
ein furchtbarer Aufstand der Juden, die sich aus Erbitterung über den 
Zerstörung ^artett Steuerdruck erhoben hatten, durch seinen Sohn Titus nieder- 
geschlagen und die Stadt Jerusalem zerstört. An dieses Ereignis erinnert 
der Triumphbogen des Titus, der sich unweit des Kolosseums erhebt. 
Titus. Titus, „die Liebe und Wonne des menschlichen Geschlechts", hat 
nur zwei Jahre lang die Herrschaft geführt. Unter seine Regierung 
fällt der gewaltige Ausbruch des Vesuvs, der die campanischen Städte 
Herculaneum Pompiji und Herkuläneum und darin den berühmten römischen Natur- 
79n. Chr. forf^er Plinius den Älteren unter seiner Asche und Lava begrub. 
Heute sind die Ruinen beider Städte teilweise wieder aufgedeckt und ge- 
statten, einen tiefen Einblick in das antikeLeben zu tun. 
§ 71. Die Blüte des römischen Kaiserreichs. Unter dem Kaiser 
Trajan. Trajdrt, um 100 rt. Chr., einem ebenso tüchtigen Regenten wie be- 
deutenden Feldherrn erhielt das römische Reich durch die Eroberung Dä- 
ciens, einer Landschaft, die etwa das heutige Rumänien und Siebenbürgen 
umfaßte, und Mesopotamiens seine größte Ausdehnung. Die mit Reliefs 
geschmückte Trajanssäule, die anstatt der Statue des Kaisers heute ein 
Standbild des Apostels Petrus trägt, ist ein Denkmal dieses hervor- 
ragenden Herrschers. Zu Trajans Zeit lebte der Geschichtsschreiber Eorni- 
Tacitus. lius Tacitus, der in seiner auf eingehenden Forschungen beruhenden 
„Germania" die ersten umfassenderen Nachrichten über die alten Deutschen gibt. 
Hadrian. Trajans Nachfolger war Hadrian, ein Kaiser, der Eroberungen 
abgeneigt war und sich mit ganzer Kraft der Reichsverwaltung widmete. 
Unermüdlich bereiste er die verschiedensten Gegenden des Reiches: Ägypten 
und den Orient, wie die Grenzländer Germaniens und Britannien. 
Hadrians riesiges Grabmal oder Mausoleum, die später sogenannte 
Engelsburg am Tiber, ist noch heute erhalten. 
Mark Aurel. „Der Philosoph auf dem Throne", Marcus Aurelius, war ein 
milder und ehrwürdiger Fürst, der notgedrungen einen schweren Krieg 
mit den germanischen Markomannen führte und nur mit Mühe die Grenze
	        
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