Full text: Bilder aus der Weltgeschichte und Sage

Napoleon Bonaparte. — Friedrich Wilhelm IIL -^7 
'.rounqen, was ihm später noch dreimal widerfahren ist Und jedes Mal mußte der 
arme Besiegte an den stolzen, habsüchtigen Sieger schone und volkreiche Lander 
abtreten. Alle Franzosen sahen auf Bonaparte. Er war ihr Liebling; denn ferner 
hatte ihnen soviel Ruhm und Gewinn verschafft, als er 
Napoleon in Aegypten. Auch nach Aegypten schiffte er. um dies Land zu 
erobern (1799). Die Engländer zerstörten aber seine Flotte bei Alexandrien. Die 
Franzosen starben in großer Menge in dem heißen Aegyptenland; ste siegten zwar 
an allen Enden; aber ihre Anzahl wurde dabei immer geringer. Viele wurden 
krank uud Napoleon soll alle Kranken in den Lazarethen haben vergiften lassen, 
weil er sie nicht mit fortbringen konnte. Endlich brach er mit wenigen Begleitern 
Plötzlich auf und schiffte wieder heim nach Frankreich. 
Napoleon als Consul und Kaiser. Dies Vornehmen war also nicht gelungen; 
ein anderes gelang desto besser. Napoleon eilte nach Paris, machte der dortigen 
Regierung ein Ende, ließ sich selbst zum ersten Consul ernennen und herrschte 
unter diesem Namen als unumschränkter Gebieter im Lande. Die ^rcmzosen welche 
ihren König gemordet und soviel von Freiheit geredet hatten, gehorchten ihm gut¬ 
willig und ließen sich gar manches von ihm gefallen. Als er das sah, ward er 
kühner, setzte sich (1804) die Kaiserkrone auf, und hieß von nun an Napoleon 1-, 
Kaiser der Franzosen. Das war das Ende der französischen Republik , , 
Schlacht bei Austerlitz. 1805. Napoleon hatte durch seine Siege Italien in seine 
Gewalt bekommen und brachte es bald dahin, daß ihn die italienische Jxepublit 
-um erblicken Könige von Italien erwählte. Von jetzt an verschenkte er eroberte 
Länder und Kronen an seine Familie und Generale. Diese Willkür verschaffte ihm 
viele Feinde. England, Oesterreich und Rußland schlossen daher einBundinß, um 
dem Eroberer entgegenzutreten. Da zog Napoleon in Sturmeseile nach Deutschland 
gegen Oesterreich. Er drang sogar bis znr Kaiserstadt Wien vor uud besetzte dieselbe. 
Dann zog er nach Mähren gegen die Oesterreicher und Russen, die hier von ihren 
Kaisern angeführt wurden. Bei Austerlitz, unweit Brünn, kam es zu der be¬ 
rühmten Drei kaiserschl acht, in welcher Napoleon Sieger blieb. Oesterreick Icklofz 
mit Napoleon den Frieden zu Preß bürg (1805) uud verlor einen Theil feiner 
schönsten Länder. Baiern, Würtemberg und Baden, die Napoleons Bundesgenossen 
gewesen waren, bekamen citiert Theil dieser abgetretenen Besitzungen. Die Kurfürsten 
von Baiern und Würtemberg erhielten außerdem noch die Königswürde. Der ruffifcke 
Kaiser aber kehrte ohne Frieden zu schließen heim. t L , 
Ter Rheinbund. 1806. Napoleon stiftete nun den Rheinbund, durchweichen 
sich 16 deutsche Fürsten vom deutschen Kaiser und Reich trennten und Napoleon 
als ihren Schutzherrn anerkannten. Da legte der österreichische Kaiser Franz L 
den deutschen Kaisertitel nieder und blieb nur noch Kaiser von Oesterreich. Das 
tausendjährige deutsche Reich hatte nun ein Ende (1806). 
Theilweise nach Kappe. 
165. Ariedrich Wilhelm III. 1797—1840. 
Deutschlands Erniedrigung. 
Preußens Demüthigung. Als Friedrich der Große zum letzten Male 
den damals sechszehnjährigen Prinzen, den svätern König Friedrich Wilhelm 
III., sah, sagte er zu ihm: „Run Fritz, werde was Tüchtiges. Es wartet 
Großes auf "dich. Ich bin am Ende; mein Tagewerk ist bald fertig. Ich 
fürchte, nach meinem Tode wird's drunter und drüber gehen, und du wirst 
einmal einen schweren Stand haben. Rüste dich! Begehe keine Ungerech¬ 
tigkeit, dulde auch keine'. Halte es fest mit dem Volke, daß es dich liebe 
und dir vertraue. Darin allein kannst du stark und glücklich sein. Vergiß 
diese Stunde nicht". Und er sollte sie nicht vergessen. Zwanzig Jahre 
nach Friedrichs des Großen Tode wurde Preußen von seinem Feinde, dem 
Kaiser Napoleon, schwer gedemüthigt. 
Die Ehre und Selbständigkeit Preußens war durch Napoleons Ueber- 
ntuth bereits schwer verletzt; doch suchte Friedrich Wilhelm III. den Krieg
	        
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