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Die morgenländischen (orientalischen) Völker.
§§ 5-4.
Hamiten waren die Ägypter,
Semiten die Babylonier und Assyrer, die Phönizier und
Israeliten,
den Japhetiten aber oder, wie man sie als Sprachstamm jetzt
häufiger nennt, den Ariern (Zndogermanen) gehören die
Inder an und die Meder samt den Persern, die Griechen
und die Römer, die Kelten, die Germanen und die
Slaven.
I. Die wichtigsten pikt der vlMimmschril Zeit
(Iis Altertum) —476 tt. Ehr. f.
§ 3. Begrenzung und Einteilung. Unser deutsches Volk fand
bei seinem Eintritt in die Geschichte eine reiche Bildung (Kultur)
vor. Nur die Völker, welche diese Bildung, die Frucht jahrhunderte-
langer Arbeit, geschaffen haben, sind für uns wichtig. Sie zerfallen
in drei Gruppen:
1. die morgenländischen (orientalischen) Völker,
2. die Griechen,
3. die Römer.
An Bedeutung sind sie sich nicht gleich. Die morgenländischen
Völker haben die ersten Grundlagen der Bildung gelegt, aber so hoch
man das auch anschlagen mag, was sie geleistet, bleibt doch weit
hinter dem zurück, was die Menschheit, was wir Deutsche besonders,
den Griechen und Römern verdanken.
I. Die morgenländischen (orientalischen) Völker.
§ 4. Das Morgenland. Asien, die Wiege des Menschen-
geschlechts, ist auch die Wiege der Staaten. Nicht die gewaltigen
Bergmassen Hochasiens mit ihren ungeheuren Hochflächen und fast zu
9000 m sich erhebenden Gipfeln, nicht die unendlichen Tiefebenen
Sibiriens mit ihren fischreichen Strömen haben die Menschen zur
Staatenbildung geführt; Jäger und Fischer mochten hier schweifen
und ihre Zelte und Hütten aufschlagen, die ersten Staaten haben sich
gebildet im Thale des Nil, das in jenen Tagen durchaus zu Asien
gerechnet ward, und dann in den Thälern der Doppelströme, die Asien
so eigentümlich sind, des Hoangho und Zangtsekiang, des Ganges
und Brahmaputra, des Amu und Sir, des Euphrat und Tigris.
Hier, wo die üppige Fruchtbarkeit den Menschen zu dauernder Nieder-