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Viertes Hauptstück.
verband sich daher Eduard jetzt auf den Nath Roberts
von ArtoiS mit dem deutschen Kaiser Ludwig dem Bayer,
mit den Herzogen von Brabant und Geldern, mit dem
kölner Erzbischofs, mit den Markgrafen von Jülich, Heu-
negau und Namur, sowie mit andern minder mächtigen
Fürsten, und suchte, da der flandrische Graf wegen seinen
Verbindlichkeiten gegen Philipp IV. keinBündniß mit ihm
cingchcn wollte, eifrig die Freundschaft des geutcr Bier¬
brauers Jakob von Artevelde; denn bei dem früher
berührten Kampfe hatte in Gent und andern Städten Flan¬
derns die Parthei der Zünfte völlig obgesiegt, und während
des Grafen Macht in den Städten fast bis auf Nichts
heruntersank, regierte der Brauer als Mann des Volkes
unter harten Bedrückungen gegen Patricier und Landadel
beinahe unumschränkt. Bis 57 dauerten die Vorbere-
tungen zum englisch-französischen Kriege, und als Graf
Wilhelm von Hennegau starb, wankte der Herzog von
Brabant in seiner Treue. 1559 endlich landete Eduard,
von Ludwig zum Reichsverweser in Nicderlvthringen er¬
nannt, mit 15,000 Mann an der flandrischen Küste,
mußte zwar, weil Philipp durch planmäßiges Zaudern ei¬
ner Schlacht auswich, nach erfolglosem Aufwand gegen
den Winter hin fein Heer wieder entlassen, nahm aber,
während Pabst Benedikt XII. vermitteln wollte, den Na¬
men eines Königs von Frankreich an, fügte in seinem
Wappen dem brittischen Löwen die Lilien bei, setzte fol¬
genden Jahrs den Krieg fort und erfocht am 22. Juni
bei Sluis einen glänzenden Sieg über die große Flotte,
welche Philpp mit Hülfe der Normannen und Genueser
aufgebracht hatte: englische Bogenschützen säuberten die
Verdecke des Feinds von ihren Nertheidigern, Geharnischte
enterten, und fast die ganze Flotte der Franzosen wurde
genommen. Der Landfeldzug aber lief wie im Jahre zu¬
vor ab: man griff Tournay und St. Omer vergeblich
an; dem Britten gieng das Geld aus; die niederländischen
Fürsten wollten keine Hülfe mehr leisten; den 25. Sept.
40 machte man Waffenstillstand, und im Juni 41 schloß