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IV. Die Völkerwanderung. Untergang des Weströmischen Reiches.
vom Festlande, vertrieben sie die Briten in das Bergland von Wales
oder nach der Halbinsel Aremorika, die seitdem Bretagne heißt, und
gründeten in dem eroberten Lande kleine Königreiche.
Um 450 besaß der weströmische Kaiser nur noch Italien und
einen Teil Galliens.
Thüringer
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In den alten Wohnsitzen gebliebene deutsche Stämme.
2. Attila.
§ 22. Die Schlacht auf den Katalaunischen Feldern, 451. Bevor
die eingewanderten Germanen in ihren Wohnsitzen heimisch geworden
waren, wurden sie durch einen neuen Hunneneinfall bedroht. Römer
und Germanen mußten ihre Kräfte vereinigen, um den gewaltigen König
Attila zurückzuschlagen. In den 75 Jahren, die seit ihrem ersten Auf-
treten in Europa verflossen waren, hatten die Hunnen und ihre Ver-
bündeten die Tiefebene des heutigen Ungarn erreicht. Hier gründete
Attila sein großes Reich; er unterwarf die benachbarten Stämme und
zwang den oströmischen Kaiser zu Tributzahlungen. Attila war ein ge-
waltiger Herrscher, ein strenger Richter und ein furchtbarer Kriegsmann. Er
vertrieb die Burgunden aus ihren Wohnsitzen am Rhein. Die Reste des
Volkes fanden an der Saone und der Rhone (in Burgund) eine neue Heimat.