e
i
— —
Wir finden alle Getreidearten, verschiedene Futterkräuter, Kartoffeln,
Zuckerrüben und Lein. Auf den leichtern Bodenarten erblicken wir
gelbblühende Lupinen, durch deren Dungkraft der Anbau dieser Boden⸗
arten erst lohnend geworden ist. In den Thälern breiten sich Wiesen
z und Weiden aus, auf denen sich Rinder und Pferde tummeln. Hier
und dort stehen kleinere und größere Waldungen. Neben den dunklen
Kiefernwäldern finden wir auch anmutige Laubwälder.
6. Das bunte Bild wird noch mehr belebt durch zahlreiche Dörfer, die
von einem Kranze schöner Obst-⸗, Holz- oder Hopfengärten umgeben sind.
10 Die Dörfer liegen häufig so nahe bei einander, daß man in einer halben
Stunde bequem das Nachbardorf erreicht. Die Häuser sind größtenteils
aus Fachwerk gebaut. An dem Holzwerk der ältern Häuser sind meist
sinnige Inschriften eingeschnitzt. Aus fast jedem Dorf ragt ein alter,
aus Granit erbauter Kirchturm mit Satteldach hervor, dem häufig ein
15 Dachreiter aufgesetzt ist.
7. Wir nehmen jetzt das Fernrohr zur Hand und suchen die Städte
der Altmark auf. Im Osten liegt die Schulstadt Osterburg, du erkennst
sie an dem breiten Turm mit der kurzen Spitze. Ein wenig weiter
nördlich blickt die schöne Johanniterkirche in Werben herüber. Daneben
finden wir bald den Doppelturm von Seehausen am Aland. Dort ziehen
auch zwei Rauchwolken nach Süden, sie werden von 2 Dampfern aus—
gestoßen, welche mit Schleppkähnen die Elbe hinaufkeuchen. Nördlich in
sehr bewaldeter Gegend liegt Arendsee, und über das Dorf Jeetze hin—
weg winkt die schlanke Spitze der Marienkirche von Salzwedel herüber.
Wir wenden uns wieder nach Osten; hier schauen wir noch ein gutes
Stück in den Kreis Jerichow II und die Provinz Brandenburg hinein.
Du erblickst den Dom von Havelberg und andere Städte. Indem wir
uns weiter nach Süden wenden, betrachten wir Arneburg an der Elbe.
Im Südosten ragen über einem Tannenwald die Doppeltürme von
Stendal empor; die Rauchwolken zeigen den Bahnhof an. Unweit davon
erblicken wir auch die mittelalterliche Stadt Tangermünde. Auf freier
Hochebene im Südosten liegt im Vordergrunde des Landschaftsbildes die
Stadt Bismark mit der Ruine der goldenen Laus. Die drei Türme im
Süden zeigen die Lage der Stadt Gardelegen an. Aus dem baumreichen
Mildethal lugt der Turm von Calbe hervor. Die Aussicht auf Obis—
felde und Klötze wird durch die Hellberge verdeckt. Dagegen bietet auch
der Westen noch einen schönen Fernblick.
4. Die Bewohner der Altmark.
1. Die meisten Bewohner der Altmark treiben Ackerbau und Vieh—
40 zucht. Zur vorteilhafteren Verwertung der Erzeugnisse haben sich
Genossenschaften gebildet, die in Molkereien, Brennereien, Zucker-, Stärke—