Full text: Griechische und römische Geschichte (H. 1)

Zweite Periode. Griechenlands Blütezeit. 
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3. Die Schlacht bei Platää. Mardonius versuchte 479 vergebens, die 479. 
Athener auf die Seite der Perser zu ziehen2), fiel von neuem in Attika ein 
und zerstörte völlig das wieder verlassene Athen. Doch wurde er bald darauf 
von den verbündeten Griechen, die unter dem Oberbefehl des Spartaners 
Pausanias standen (die Abteilung der Athener führte der aus der Ver- 
bannung zurückgekehrte Aristides), bei Platää entscheidend geschlagen. 
Vgl. über Bewaffnung und Kriegsschiffe der Griechen die Bilder 1 und 2! 
§ 10. Die Griechen im Angriffskriege gegen die Perser. 
1. Athens wachsende Macht. Als die Athener in ihre Heimat zurück- 479. 
gekehrt waren, bewirkte Themistokles sogleich den Volksbeschluß, daß die 
Stadt möglichst schnell durch eine starke Mauer befestigt werde. Trotz des 
Widerspruchs der eifersüchtigen Spartaner, dem Themistokles durch schlaues 
Verhalten zu begegnen wußte, führten die Bürger die Arbeit aus. 
Die Bucht Piräus machte Themistokles durch starke Befestigungen 
zu einem neuen, sicheren Hafen. Später wurde dieser Platz durch zwei 
lange Mauern mit Athen verbunden. 
Auf Antrag des „gerechten" Aristides änderten die Athener die Ver¬ 
fassung dahin, daß alle vier Klassen gleiche Rechte und gleiche Pflichten 
erhielten. Dadurch ward der Staat vollständig demokratisch. 
Unterdessen befreite die verbündete Flotte der Griechen unter An- 
führung des Paufanias die griechischen Städte in Kleinasien und 
die Inseln von der persischen Herrschaft. Er hatte durch die Beute 
von Platää großen Reichtum erworben, ertrug aber sein Glück nicht. 
Das Leben eines persischen Statthalters sagte ihm besser zu als die 
schwarze Suppe der Spartaner. Er trat deshalb in Byzanz mit den 
Persern in verräterische Verbindung und behandelte die ihm untergebenen 
Griechen hochmütig. Die Folge war, daß diese ihm den Gehorsam auf- 
kündigten und dem Aristides den Oberbefehl übertrugen. So ging die 
Vorherrschaft zur See an Athen über. Als Mittelpunkt des 
Bundes wurde auf Aristides' Vorschlag die kleine, den Griechen heilige 
Insel Delos gewählt, die mit alten Tempeln geschmückte angebliche Ge- 
burtsstätte des Apollon und der Artemis. Hier fanden unter athenischem 
Vorsitze die Bundesversammlungen statt, und hier hatte die Bundes- 
kasse ihren Platz. So wurde Athen, das sich als Schutzwehr des 
ganzen Landes bewies, die mächtigste und angesehenste Stadt, die eigentliche 
Hauptstadt Griechenlands. 
2. Weitere Schicksale der griechischen Feldherren. Pausanias, in 
Sparta vor Gericht gestellt, aber freigesprochen, setzte seinen geheimen 
Briefwechsel fort, bis ihn ein Sklave verriet. Man ließ ihn in einem 
Tempel, in den er geflohen war, verhungern. 
*) Die fortlaufenden Zahlen im Texte beziehen sich auf die Quellensätze im 
Anhang.
	        
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