Full text: Das Altertum (Teil 1)

§ 33. Die römische Weltmacht. 
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jenseitige Spanien. 6. Afrika. 7. Macedonien und Griechenland.' 8. Asien. 
Die in der Regel auf ein Jahr ernannten Statthalter pflegten ihr Amt 
zu benutzen, um sich durch willkürliche Erpressungen schnell zu bereichern. 
So wurden die Provinzen oft in schändlicher Weise ausgesogen. Doch 
sorgten die Römer auch für Straßen und Brücken, für Gründung von 
Städten, für Wasserleitungen und Häfen, für geordnete Rechtspflege; durch 
die Unterwerfung unter das allmächtige Rom wurden die Bewohner mit 
griechisch-römischer Kultur bekannt. 
2. Italien. Durch die unaufhörlichen Kriege verminderte sich die Zahl 
der Bewohner. Im zweiten finnischen Kriege wurden viele Gegenden teils 
durch den Feind verwüstet, teils zur Strase ihres Abfalls an Hannibal 
entvölkert und als römisches Staatseigentum erklärt. Da auch das Sinken 
der Kornpreise infolge vermehrter Zufuhr aus der „Kornkammer" Sizilien 
dem italischen Bauernstande großen Schaden brachte, hatten die römischen 
Reichen die beste Gelegenheit, sich ausgedehnte Landgüter znsammenzu- 
kaufen. Bewirtschaftet wurden diese Ländereien durch Sklaven, deren Zahl 
außerordentlich zunahm. Die Kleinbauern aber, die ihr Besitztum los- 
geschlagen hatten, überschwemmten die Hauptstadt und vermehrten den dor- 
tigen Pöbel. 
5. Die Hauptstadt, a) Die Stände. Während die Beamten und 
Geldmänner sich bereicherten, verarmte der träge Pöbel, und die Volksver¬ 
sammlung, welche die Beamten zu wählen hatte, ließ sich durch leutseliges 
Auftreten, glänzende Spiele und selbst durch Bestechungen leiten. Die von 
den Bewerbern aufgewandten Geldmittel entschieden daher neben geschicktem 
Austreten über den Erfolg der Bewerbung. So konnte sich, nachdem die 
Bedeutung des patrizischen Standes aufgehört hatte, ein neuer Adel bilden, 
der Amtsadel, dessen Berechtigung darin gefunden wurde, daß schon die 
Vorfahren höhere Staatsämter bekleidet hatten. Schwer wurde es einem 
„Neuling", der keine „Ahnen" hatte, sich in die Beamtenlaufbahn hinein- 
zuarbeiten^/ 
b) Verschönerung der Stadt. Unermeßliche Schätze an Kriegs- 
beute und regelmäßiger Einnahme strömten nach Rom. Die Werke grie- 
chischer Künstler, teils geraubte, teils in Rom angefertigte, zierten die 
öffentlichen Plätze und die Häuser der Vornehmen, denen die Kunst, wenn 
auch nicht Herzensbedürfnis (vgl. § 31, 5), so doch ein angenehmer Luxus- 
artikel war. Der schönste Platz war das am Fuße des Kapitoliums ge- 
legene länglich viereckige Römische Forum, eingefaßt mit Tempeln, 
Basiliken (Grundriß einer Basilika, d. i. Markthalle. Fig. 73), dem Rathause 
und anderen öffentlichen Gebäuden. (Wann war das Forum angelegt? 
§ 27, 2.) An den Landstraßen, besonders der Appischen Straße (§30, 3), 
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