fullscreen: Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen (Teil 1)

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Geschichte der Griechen und der Mazedoner. 
An demselben Tage erfocht die griechische Flotte einen Seesieg beim 
Vorgebirge Mykale an der Küste Kleinasiens. In dieser Schlacht zeich- 
neten sich besonders die Athener unter Lanthippus aus. Damit hören 
die Angriffskriege der Perser gegen Griechenland auf. 
Themistokles' Verdienste und Ende. Themistokles, der der persischen 
Flotte bei Artemisium standhielt und bei Salamis die gewaltige Flotte 
der Perser vollständig besiegte, war nicht minder groß als Staatsmann. 
Athen hatte damals nur einen Hasen, der weder groß genug noch hin- 
reichend befestigt war. Themistokles setzte nach dem Abzüge der Perser 
bei seinen Landslenten durch, daß der dreifache Hafen Piraus gebaut 
und befestigt wurde. Auch die Mauern Athens ließ er wiederherstellen, 
um die Stadt gegen jeden Überfall der Perser zu schützen. Seine Ver- 
dienste weckten den Neid kleiner Geister, die bei dem wankelmütigen Volke 
seine Verbannung durch das Scherbengericht erwirkten. Er ging nach 
Argos und genoß auch als Verbannter hohe Ehren. Seine Neider in 
Athen klagten ihn in seiner Abwesenheit des Hochverrats an, weil er dem 
Perserkönige heimlich Ratschläge zur Unterwerfung Griechenlands gegeben 
haben sollte, und die Athener verurteilten ihn zum Tode. Deshalb floh 
er aus Griechenland und suchte Schutz im Persischen Reiche. Der Sohn 
jenes Perserkönigs, den er bei Salamis besiegt hatte, nahm den tapfern 
Gegner gütig auf und wies ihm die Einkünfte dreier Städte in Kleinasien 
zum Lebensunterhalt an. Zu Magnesia in Kleinasien, auf persischem 
Boden, starb er, hochgeehrt von seinen einstigen Feinden. 
Verteidigungskrieg der Perser gegen die Griechen. Aristides. Nach 
ihren Niederlagen bei Platää und Mykale wurden die Perser von den 
Griechen angegriffen und die griechischen Städte in Kleinasien von der 
persischen Herrschaft befreit. 
Oberanführer der Griechen war der Spartaner Paufanias. Er be- 
handelte die Soldaten und die Unterfeldherren mit Übermut. Deshalb 
kündigten sie ihm den Gehorsam und wählten den Athener Aristides 
zum Oberbefehlshaber. Dadurch ging die Vorherrschaft zur See 
von Sparta an die Athener über. Aristides, ein tapferer und un- 
bestechlicher Mann, der den Beinamen der Gerechte vom Volke erhielt, 
vereinigte leicht die ionischen Seestaaten zu einem Seebunde. Zum Mittet- 
punkte wurde die Insel Delos gewählt. Alle Bundesstaaten zahlten Bei- 
träge in die Bundeskasse zur Ausrüstung der Schiffe. Aristides verwaltete 
die Bundeskasse. Der Mann, durch dessen Hände soviel Geld ging, 
blieb selbst in dürftigen Verhältnissen. Bei seinem Tode hinterließ er 
nicht einmal so viel, als zu seiner Beerdigung notwendig war. Er wurde 
deshalb auf Staatskosten begraben. 
Von der Bescheidenheit des Aristides zeugt, daß auf seine Verwendung 
vor der Schlacht bei Marathon der Oberbefehl des Heeres dem Mil- 
tiades übertragen wurde, weil er diesen für den befähigtern Feldherrn 
hielt. Er begnügte sich, an Miltiades' Seite zu kämpfen. Später wider-
	        
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