Full text: Von der Zeit Karls des Großen bis zum Westfälischen Frieden (Teil 2)

38 Das Zeitalter der Hohenstaufen. 
liegend, kämpften oder kauften sie sich los von dem Unterthanenverbande 
desselben und wurden freie Reichsstädte, die nur den Kaiser als ihren 
Oberherrn anerkennen. 
Der Schiffsverkehr mit dem Morgenlande hat die Entwicklung des 
Seerechtes zur Folge. 
Aus dem Gebiete der Verwaltung und Polizei war das Morgen- 
land dem Abendlande überlegen: was das Morgenland darin Gutes hatte, 
wurde im Abendlande nachgeahmt. 
Nicht minder wichtig sind die Folgen für die wissenschaftliche 
Weiterbildung des Abendlandes. Griechische und arabische Wissen- 
schaft wurde im Abendlande gepflegt. Die geographischen Kenntnisse 
wurden erweitert. Die Tier-, Pflanzen- und Mineralwelt des Morgen- 
landes wurde in Europa bekannt. Der venetianifche Kaufmann Marko 
Polo durchreiste 26 Jahre lang Asien und lernte fast alle Länder 
Mittel- und Südasiens kennen. Die Inseln des Indischen Oceans und 
China hat er besucht. 
Den Geschichtsschreibern, Dichtern und Sängern lieferten die 
Kreuzzüge geeigneten Stoff zu anregenden Darstellungen. In Bologna, 
Paris und Neapel entstanden Universitäten, in denen das ganze 
geistige Leben und Streben der Zeit seinen Mittelpunkt und seine Weiter- 
entwicklnng fand. 
Auch üble Folgen haben die Kreuzzüge gehabt. Der Aussatz und 
andere verheerende Krankheiten kamen durch den Verkehr mit den Morgen- 
ländern nach Europa. 
Die ganze Weiterentwicklung der europäischen Kultur, die Ersin- 
düngen und Entdeckungen der Folgezeit beruhen darauf, daß durch den 
Berkehr mit dem Morgenlande der Gesichtskreis der Abendländer be- 
deutend erweitert worden ist. 
Lothar der Sachse- 
Heinrich V. hinterließ keinen Erben. Die Fürsten wählten den Sachsen- 
Herzog Lothar, der von 1125—1138 regierte. Das Ansehen des Reiches 
hat er gewahrt, den Landfrieden durch rücksichtslose Strenge gesichert und 
Frieden mit der Kirche gehalten. Seine Fürsorge für die Nordmark Sachsen 
wird später im Zusammenhange behandelt. 
4. Das Zeitalter der Hohenstaufen. ^ J/ 
Konrad III. -/ v J r 
Kaiser Lothar hinterließ keinen Sohn. Seine Tochter war mit dem 
Herzoge Heinrich dem Stolzen von Bayern vermählt. Ihm hatte Lothar 
auf dem Todesbette auch sein eigenes Herzogtum Sachsen verliehen.
	        
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