Full text: Griechische und römische Geschichte (H. 1)

IV. Die Blütezeit Griechenlands. 
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das Gebirge. Als Leonidas merkte, daß er umzingelt wurde, entließ er 
die Hilfsvölker; er selbst aber blieb mit seinen Spartanern zurück, und 
alle fanden nach tapferster Gegenwehr den Tod. Die Griechen setzten 
später den Helden an der Stelle, wo sie gefallen waren, ein Denkmal mit 
der Inschrift: 
Wandrer, kommst du nach Sparta, verkündige dorten, du habest 
Uns hier liegen gesehn, wie das Gesetz es Befahl*). 
In denselben Tagen kämpfte die griechische Flotte mit der persischen 
bei Artemisium an der Nordküste von Euböa. Der Sieg blieb unent- 
schieden; aber nach dem Fall der Thermopylen verließ die griechische Flotte 
ihre Stellung und fuhr nach der Insel Sälamis gegenüber der West- 
küste von Attika. Die Einwohner Athens, die nicht auf der Flotte dienten, 
hatten sich vor dem persischen Landheer geflüchtet; die übrigen wurden 
von den Feinden getötet und die Stadt zerstört. Darauf wollten die 
Schiffsführer der andern Griechen davonfahren, um den Peloponnes zu 
schützen, aber Themistokles zwang sie durch eine List, bei Salamis zu 
kämpfen. Unter seiner Leitung erfocht die griechische Flotte einen ent- ^achtb-i 
scheidenden Sieg (t. I. 480). Salamis. 
Darauf ging Xerxes selbst nach Asien zurück; doch ließ er seinen 
Feldherrn Mardonius mit einem großen Heere in Griechenland, um zu 
Lande den Kampf weiterzuführen. Bei Platää in Böotien besiegten 
ihn die verbündeten Griechen, besonders die Spartaner und Athener, unter 
Führung des Spartaners Pansanias. Mardonius fiel in der Schlacht, 
der Rest seines Heeres zog ab (t. I. 479). w«taa. 
An demselben Tage errang auch die griechische Flotte einen Seesieg 
beim Vorgebirge Mykale an der Westküste Kleinasiens, gegenüber Samos. 
Dadurch wurden auch die Inseln des Ägäischen Meeres von den Persern 
wieder frei. 
Ende des Themistokles und Pansanias. Themistokles, der Sieger § 33. 
von Salamis, war ebenso groß als Staatsmann. Athen hatte damals 
nur einen Hafen, der weder groß noch hinreichend befestigt war. The- 
mistokles setzte nach dem Abzüge der Perser bei seinen Mitbürgern durch, 
daß der Hasen Pirans gebaut und befestigt wurde. Auch die Mauern 
Athens ließ er wiederherstellen, um die Stadt gegen einen neuen Überfall 
der Perser zu schützen. Die Tatkraft, mit der er seine Pläne durchsetzte, 
weckten den Haß seiner Gegner, und diese erwirkten bei dem wankelmütigen 
Volke seine Verbannung durch das Scherbengericht. Er ging nach Argos 
und genoß dort auch als Verbannter hohe Ehren. Da klagten seine Neider 
in Athen ihn des Hochverrats an, weil er dem Perserkönig heimlich Rat- 
schlüge zur Unterwerfung Griechenlands gegeben habe. Obwohl die An- 
klage unbegründet war, wurde er zum Tode verurteilt. Deshalb floh er 
aus Griechenland und suchte Schutz bei den Persern. Artaxerxes, der 
*) So hat unser Dichter Schiller die griechische Inschrift übersetzt.
	        
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