Full text: Der erste geschichtliche Unterricht

neuen Kaiser. _ Ihre Wahl fiel auf den Grafen Rudolf von Habs- 
UmnJ ^dlicheu und tapferen Mann. Zu 
1-7.51 Aachen wurde er gekrönt. Nach der Krönung ließen sich 
die anwesenden Reichsfürsteu der alten Sitte gemäß in ihren Wü^ 
■en bestätigen. Zufällig fehlte das Scepter, mit welchem die Be¬ 
lehnung gewöhnlich vorgenommen wurde. Da ergriff Rudolf ein Kru- 
Seiten, durch welches die Welt erlöset ist 
mag räHMicf die Stelle des Scepters vertretet." Solche Rede 
§ ^ Anwesenden wohl. Die neue Krone änderte indes nichts an 
BefenV m langeu Feldzügen trug er wie feine 
.iriegsgewhrten einen groben Mantel und flickte oft selbst seinen 
grauen Wams im Angesicht des Heeres Überall im Reiche suchte 
er Recht und Ordnung wieder herzustellen. Er durchzog ganz Deutsch¬ 
land, zerstörte die Burgen der Raubritter und ließ die Besitzer hin¬ 
richten Em Geschichtsschreiber der damaligen Zeit rühmt deswege 
on ihm. „Er- verbreitet Furcht und Schrecken über die ungerechte 
Großen und Freude unter dem Volke. Der Landmann nimmt Wiede 
^eit Pflug zur Haud, der lauge Zeit uubeuützt im Winkel laa. Dc 
? a.lI§ ?urc^t DDr säubern zu Hause blieb, durchrei 
bas Land mrt größter Sicherheit, und die Räuber und Bös« 
Wichte, die vorher ungeschent umherschwärmteu, suchen sich in wüsten 
Gegenden zu bergen." 
Aber auch die große» Fürsten zwang er zur Erfüllung ihrer 
pflichten und zum Gehorsam gegen den Kaiser. Der mächtige 
. .onig Ottokar von Böhmen wollte Rudolf nicht anerkennen. Da 
zog der Kaiser mit einem Reichsheer gegen ihn. Auf dem March- 
lelbe verlor der übermütige Böhmenkönig Schlacht und Leben. Ru¬ 
dolf hetz Ottokars unmündigem Sohne die böhmischen Länder; aber 
Österreich, Steiermark, Kärnten und Kraiu gab er seinen eigenen 
Lohnen. Diese Länder blieben fortan im Besitze seiner Nachkommen, 
und so wurde Rudolf der Gründer des habsbnrgischen Hauses, das 
heute noch in Österreich regiert. 
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34. Albrecht I. und -er Schweizerbnud. 
Rudolfs Sohn, Albrecht, wurde erst als deutscher Kaiser an¬ 
erkannt, nachdem sein Gegner Adolf von Nassau im Kampfe mit 
ihn: umgekommen war. Albrecht, ein harter und finsterer Mann, 
trachtete vor allem darnach, die österreichischen Erblande zu ver¬ 
größern. So suchte er auch die Landschaften Schwyz, Uri und Un- 
icrwßiden mit seinen Besitzungen in der Schweiz zu vereinigen. Aber
	        
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