Contents: [Mittelstufe, [Schülerbd.]] (Mittelstufe, [Schülerband])

zwangte den Pub in den Schuh, verbiß den Schmer— und ging 
heraus zum RKönigssohn. Da nahm er sie als seine Braut aufs 
Pferd und ritt mit ihr fort. Sie muhten aber an dem Grabe vorbei; 
da saßen die zwei Täubehen auf dem Haselbäumchen und riefen: 
„Rucke di guek, rueke di guck, 
Blut ist im Sechuek; 
der Schuek ist zu klein, 
die rechte Braut sitzt noch daheim.“ 
Da blickte er auf ihren Fuß und sah, wie das Blut herausquoll. 
REr wendete sein Pferd um, brachte die falsche Braut wieder nach 
Haus und sagte, das wäre nicht die rechte, die andere Schwester 
solle den Schuh anziehen. Da ging diese in die Kammer und kam 
mit den Zehen glücklich in den Schuh, aber die Ferse war zu 
groß. Da reichte ibr die Mutter ein Messer und sprach: „Hau 
din Stück von der Ferse abl Wann du Königin bist, brauchst du 
nicht mehr zu Fubß zu gehen.“ Das Mädchen hieb ein Stück 
von der Ferse ab, zwängte den Fuß in den Schuh, verbiß den 
Schmerz und ging heraus zum Königssohn. Da nahm er sie als 
seine Braut aufs Pferd und ritt mit ihr fort. Als sie an dem 
Haselbäumchen vorbeikamen, saben die zwei Täubehen darauf 
und riefen; „Rucke di guek, rucke di guek, 
Blut ist im Schuck; 
der Schucek ist zu klein, 
die rechte Braut sitzt noch daheim.“ 
Pr blickte nieder auf ihren Fuß und sah, wie das Blut aus dem 
Schuh quoll und an den weihen Strümpfen ganz rot heraufgestiegen 
war. Da wendete er sein Pferd und brachte die falsche Braut 
wieder nach Haus. „Das ist auch nicht die rechte,“ sprach er, 
„habt ihr keine andere Tochter?“ „Nein,“ sagte der Mann, „nur 
von meiner verstorbenen Frau ist noch ein kleines, verbuttetes 
Aschenputtel da; das kann unmöglich die Braut seinl“ Der 
Königssohn sprach, er sollte es heraufschicken; die Mutter aber 
antwortete: „Ach nein, das ist viel zu schmutzig, das darf sich 
nicht sehen lassen!“ Er wollte es aber durchaus haben, und 
Aschenputtol mubte gerufen werden. Da wusch es sich erst Hände 
und Angesicht rein, ging dann hin und neigte sich vor dem KLöõnigs 
sohn, der ihm den goldenen Schuh reichte. Dann setzte es sich 
auf einen Schemel, zog den Fuß aus dem schweren Holzschuh 
und steckte ihn in den Pantoffel, der war wie angegossen. Und als 
es sich in die Höhe richtete, und der Königssohn ihm ins Gesicht 
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