Kap. 77. Judäa. König Herodes.
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Lehnsfürsten einsetzte, dessen Bruder Aristo bul aber, weil er zu den Waffen gegriffen
hatte, als Gefangenen nach Rom sandte.
Späterhin, als (iäsor nach Judäa kam, bestätigte er zwar den schwachen Hyrkan
in seiner Herrschaft, setzte ihm aber in dem klugen Jdumäer Antipater einen
Procurator zur Seite, durch den er Judäa in Abhängigkeit erhalten wollte. Dieser
hatte mit seinen beiden Söhnen Phasael und Herodes die ganze Verwaltung in
Händen.
Um sich das Volk geneigter zu machen, vermählte sich Herodes, genannt „der Große",
mit Hyrkan's Enkelin Mariamne. Er erhielt zwar an des obgenannten Aristobul's
Sohn Antigonus einen kräftigen Gegner, wußte es aber in Rom bei Octavian und
Antonius dahin zu bringen, daß er selbst zum König von Judäa ernannt wurde.
Zwar widerstand ihm Antigonus, unterlag aber nach einem zweijährigen Kampfe.
So war 1. Mos. 49, 10 erfüllt.
Um sich auf dem Thron zu erhalten, rottete Herodes grausam das ganze
Maccabäergeschlecht aus und erhöhte dadurch den Haß der Juden gegen sich.
Vergebens suchte er sich ihnen durch Hebung der materiellen Wohlfahrt und
durch Vergrößerung und Verschönerung des Tempels gefällig zu machen.
Seine Schreckensregierung trug nur dazu bei, die Sehnsucht der Juden
nach Erlösung zu verstärken. - Und diese Erlösung war sehr nahe.
* Stammtafel des Herodianischen Hauses:
Phasasl. Herodes + 4 it. Chr.
Archelaus. Herodes AntipaS.
(Matth. 14, 1.)
Alexander. Aristobulus. Philippus,
t 6 t 6 (Matth. 14,3.)
Herodes Agrippa I. Herodias.
144 (Apstg. 12.) (Matth. 14, 3.)
Herodes Agrippa II.
t 98 n. Chr. (Apstg. 25.)