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Fünfter Teil. Kurze Erläuterungen usw.
werden gesammelt, von den Samenkörnern befreit, in Ballen fest ver¬
packt und als Roh-Baumwolle in den Handel gebracht. Die Staude
wird meist in tropischen Ländern, aber auch im Banat (Ungarn), in
Macédonien, Griechenland, Sicilien und Spanien angebaut.
Brotfruchtbaum, im s.-ö. Asien und auf den Inseln des Stillen
Ozeans heimisch, wo er den Eingeborenen unsere mehlhaltigen Früchte
ersetzt. Die vor der Reife abgenommene Frucht wird geschält und
dann gebacken. Sie hat einen angenehmen, bananenartigen Geschmack.
Da das Gewicht der Früchte zwischen 4—15 kg schwankt, ist es
erklärlich, daß der Besitz von etwa 10 Bäumen einer ganzen Familie
den nötigen Lebensunterhalt gewährt.
Datteln, die eßbaren Früchte der Dattelpalme, die für die Wüsten¬
gegenden Nordafrikas und Südwest-Asiens fast allein die Bewohnbar¬
keit bedingen. Sie werden roh oder getrocknet gegessen, auch
wohl zur Bereitung eines weinähnlichen Getränkes benutzt. Außer¬
ordentlich verbreitet: Arabien, Persien, Pendschab, Syrien und im
s.-ö. Spanien.
Dinkel, eine Weizenart mit seitlich zusammengedrückter Ähre
und weniger anspruchsvoll als der Weizen.
Ebenholz, ein schweres und äußerst hartes, schwarzes Holz, das
schön poliert werden kann und zu feineren Tischler- und Drechsler¬
arbeiten und zu den schwarzen Klaviertasten und Messerheften ver¬
wandt wird. Die Bäume sind in Ostindien, Deutsch-Ostafrika und
Togo, besonders aber in Kamerun heimisch.
Erdnufs, die Frucht eines Hülsengewächses, das ursprünglich in
Süd-Amerika heimisch war und von dort sich in den Tropen,
namentlich aber in Westafrika verbreitete. Ist die Pflanze verblüht,
so senken sich die Hülsen etwa 20 cm tief in die Erde, wo sie
reifen. Man genießt sie geröstet oder gewinnt daraus das Erdnußöl,
das wieder zur Seifenfabrikation, auch zur Verfälschung des Oliven¬
öls dient. Die nach der Pressung der Nüsse rückständigen Faser¬
stoffe werden als Erdnußölkuchen zur Viehfütterung benutzt.
Erdmandeln, die haselnußgroßen, mehligen Knollen an den
Wurzelausläufern einer Cyperus-Art, die wild und kultiviert im s.
Europa und in Afrika gedeiht. Die Knollen sind bräunlichrot, innen
weißlich, von süßem Geschmack. Sie enthalten gegen 25 °/0 fettes
Öl und werden roh oder geröstet genossen, auch zur Ölgewinnung
und als Kaffeesurrogat verwandt.
Gewürznelken, die getrockneten Blütenknospen des gleichnamigen
Baumes, der auf den Molukken, sowie auf ost- und westindischen
Inseln heimisch ist. Singapore und Penang liefern die besten Sorten,
Sansibar die größten Mengen.
Gummi arabicum, ein Ausflußerzeugnis verschiedener afrikanischer
Akazienarten; berühmt ist der Kordofangummi, minder gut der
australische und Senegal-Gummi. Er wird als Klebemittel, zu Tinten,
Zündhölzchen und in der Medizin verwandt.