Full text: Lehrbuch für den Geschichtsunterricht an höheren Schulen

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der in jungen Jahren Philipps, dann Alexanders Kanzler 
gewesen war, stand Perdikkas treu zu Seite im Kampfe für 
des Reiches Einheit. Als Antipater und andere Feldherren 
sich Kleinasiens bemeistern wollten, eilte Eumenes auf schleich- 
wegen ihnen entgegen; er zerstreute die gefürchteten Makedonien 
che seine Reiter erfuhren, gegen wen es ging. Aber auf dem 
Zuge gegen Ptolemäos, der sich in Ägypten festgesetzt hatte, 
fiel Perdikkas durch Meuchelmord, und Antipatros warf sich 
zum Reichsverweser aus. Eumeues, den er vor allem zu 
beseitigen trachtete, entzog sich allen Nachstellungen. Jahrelang 
war er der Schrecken seiner Feinde. Aber inmitten sieg- 
reicher Unternehmungen lieferten ihn seine treulosen Soldaten 
dem alten Feldherrn Antigonos aus. Er wurde wie ein 
wilder Löwe verwahrt und dann umgebracht. 
3. Noch Jahrzehnte lang bekämpften sich Alexanders 
Nachfolger (Diad och en) in greuelvollem Kriege. König Philipp 
ward ermordet wie Roxane und ihr Kind Alexandras. Griechen- 
land verfiel der Verarmung und Entvölkerung. Dagegen 
blühten hellenische Sprache und Lebensform in den Diadochen- 
reichen, die allmählich entstanden: in Makedonien, noch 
mehr in Ägypten und Syrien. In den neuen Städten 
Thessalonich, Alexandrien und Antiochien schufen die Anti- 
goniden, Ptolemäer und Seleukiden glanzvolle Fürstenhöfe. 
Der griechische Handel reichte bis in den Sudan und nach 
Indien. Athen mit seinen großen Erinnerungen und Alexandrien 
mit seiner unschätzbaren Büchersammlnng, seinen Gewächshäusern 
und Tiergärten wurden die Brennpunkte der Philosophie 
und Litteratnr, der Mathematik und Astronomie, der Natur- 
und Heilkunde. Auf Rhodos und an den Küsten Kleinasiens 
erlebte die Kunst eine schöne Nachblüte. Das Denkmal der 
Könige von Pergamon, der Gigantenfries am Zeusaltare, 
welchen Deutsche entdeckt und ausgegraben haben, bildet heute 
den kostbaren Schmuck der Museen unserer Reichshauptstadt.
	        
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