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Als die ©amnitcn bann in Etrurien Hilfe fanbcn, durch¬
schritt Q. Fabius Maximus, jetzt als Konsul, den als
undurchdringlich geltenden Cirnimschen Wald und zwang den
Etrnskern den Frieden auf. Auf der Via Appia, der großen
Heerstraße, deren kunstvollen Bau aus festgestampftem Sand und 312
großen Steinplatten der Censor Appins Claudius in jenen Tagen
unternahm, eilten immer neue Truppenmassen in das Gebirge.
So tapfer die Samniten fochten, sie mußten Frieden schließen.
Roms Waffen züchtigten fortan die Räuber in den Abruzzeu
wie die griechischen Freibeuter, die in Unteritalien landeten.
5. Da riefen die Lukanier am Golfe von Tarent um
Hilfe. Auf ihre Fluren trieben die eingeengten Samniten
jetzt ihre Herden zur Winterweide. Im Todhafse wider Rom
verbanden sich die Samniten und Etrusker, die Umbrier und
die Gallier am Adriatischen Meere. In dieser Gefahr nötigte
das Volk den greisen Q. Fabius Rulliauus, nochmals das
Konsulat zu übernehmen, und er erbat sich zum Amtsgenossen
seinen alten Waffenbruder P. Decius Mus. Als sie gegen
die Pässe im nmbrischen Apennin vorrückten, sprengten ihnen
schon gallische Reiter entgegen mit Römerköpfen am Sattel-
knöpf und auf den^ Lanzenspitzen. Ingrimmig warfen sich
die Legionen bei S entin um auf den Feind. Aber die 295
gallischen Streitwagen, plötzlich vorbrechend, machten die Pferde 6i>v.
scheu, zermalmten die Leute. Kein Befehl, kein Zuspruch
ward gehört. Da weihte sich Decius, wie einst sein Vater,
dem Opfertode. Fabius hielt mittlerweile seine Scharen zurück ;
er wußte, daß die Gallier beim ersten Anprall mehr als Männer,
nachher weniger als Weiber leisteten. Dann raffte er alle
Kräfte zusammen zu vernichtendem Stoß. Erst am andern
Tag wurde Decius unter einem Hügel von Feindesleichen
gefunden und mit allen Kriegerehren bestattet. Nur 4000
Samniten erreichten die Heimat wieder.
Rom war die Herrin Mittelitaliens. Das eroberte Gebiet
sicherten Kolonien: Städte, in welchen streitbare römische
Bürger mit ihren Angehörigen angesiedelt und mit Bauern-
gittern beschenkt wurden.
2. König Pyrrhos von Epeiros.
1. Mit Mißgunst und Sorge beobachteten die Griechen,
deren Städte Unteritalien (Großgriechenland) bedeckten, die
Fortschritte Roms. Als römische Schiffe im Hasen von Tarent
vor dem Sturme Zuflucht suchten, machte die Menge die
Bemannung nieder. Ein Abgesandter des Senates, welcher
Genngthnnng forderte, ward öffentlich beschimpft.
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