III. Die Zeit der Hohenstaufen und das Interregnum 1125—1273.
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riß, hierdurch den Handel der Levante, d. h. der Küsten Kleinasiens,
Syriens und Ägyptens, für sich gewann und die wichtigste Seemacht
des Mittelmeeres wurde.
§ 49. Friedrich II. 1315-1350.
1. Friedrichs II. Regierung bis zu seinem Kreuzzuge. Friedrich II.
war ein schöner, hochbegabter und hochgebildeter Fürst. Er hatte eine
glänzende Erziehung genossen und war mit klassischer und arabischer Wissen-
schaft vertraut, in allen ritterlichen Künsten wohl erfahren, kühn und
tapfer, voll hinreißender Liebenswürdigkeit und unbeugsamer Willens¬
kraft. Am Hofe zu Palermo auf Sicilien geboren und dort aufgewachsen,
ist er Zeit seines Lebens mehr Jtalieuer als Deutscher geblieben, sein
sicilisch-apulisches Reich schien ihm der Mittelpunkt seiner Macht. Unter
ihm wurde der dritte große Kamps zwischen Kaisertum und Papsttum,
der erbittertste von allen, ausgekämpft.
Nachdem Friedrich seine Herrschaft in Deutschland befestigt hatte,
zog er nach Italien, wo er von dem Nachfolger Jnnocenz' III., Houorius III.,
die Kaiserkrone empfing. Bei dieser Gelegenheit wiederholte er das Ver-
sprechen eines Kreuzzuges, den er schon bei seiner Krönung zu Aachen ge-
lobt hatte. Aber die Ausführung seines Versprechens verzögerte Friedrich
von Jahr zu Jahr und schritt erst dazu, als Papst Gregor IX., der
Nachfolger des milden und nachgiebigen Honorins, ein trotz seiner
80 Jahre leidenschaftlicher und rücksichtsloser Mann, mit Hartnäckigkeit
das Unternehmen verlangte. Der Kaiser schiffte sich in Apulien ein,
kehrte aber bald zurück, weil die Pest im Heere ausbrach (Tod des Land-
grasen Ludwig vou Thüringen, Gemahls der heiligen Elisabeth) und er
selbst erkrankte. Da traf ihn der Bann des Papstes, der die Erkran¬
kung des Kaisers als eine erheuchelte ansah.
2. Der fünfte Kreuzzug 1228—1229. Trotzdem führte Friedrich II.
jetzt die Fahrt nach Palästina aus und errang auch Erfolge, obgleich
der Baun des Papstes ihm viele Hindernisse bereitete. Unterstützt von
dem deutschen Orden, dessen Hochmeister Hermann von Salza ihm
tren ergeben war, gelang es dem Kaiser bei seiner Vertrautheit mit
orientalischen Verhältnissen, den Sultan von Ägypten zu einem Vertrage
zu nötigen. Die heiligen Orte Bethlehem, Nazareth uud Jeru-
salem mit dem Lande bis zur Küste wurden den Christen abgetreten.