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Die Zeit der Volksherzoge 554—948. 
3üer und Inn Vindelicien, das Land östlich von beiden Provinzen 
Noricum genannt. In den genannten Ländern legten die Römer Ko- 
lonien an und verbanden dieselben durch Heerstraßen untereinander 
und mit Italien. In Vindelicien erhob sich Augusta Vindelicorum, 
Augsburg, in Noricum Juvavum (Juvavia), Salzburg, zur bedeu¬ 
tendsten Kolonie. Die Douaugrenze wurde durch befestigte Lager 
gegen die Deutschen geschützt. Solchen Lagern verdanken unter an- 
dern die Städte Regensburg, Castra Regina, und Passau, Castra 
Batava, ihren Ursprung. Von Augusta Vindelicorum führte eine 
Straße über Campodunum (Kempten) nach Vincionissa (Windisch 
in der Schweiz), eine andere über Partanum (Partenkirchen) nach 
Italien, eine dritte über Pons Oeni (Psunzen bei Rosenheim) nach 
Juvavum, eine vierte nordostwärts nach Castra Regina1). Auch 
das Land, welches der Rhein vom Bodensee bis Mainz umfließt, 
wurde durch Trajan den Römern zinsbar. Die Nachfolger Tra- 
jans schützten es durch einen Wall, welcher von der Donau bei 
Kelheim bis zum Rheine bei Mainz lief (Teufelsmauer). 
Als unter der großen Völkerwanderung, zu welcher die Hunnen 
den Anstoß gegeben hatten, das römische Reich diesseits und jenseits 
der Alpen zusammenbrach, wurde Süddeutschland von neuem durch 
deutsche Stämme besetzt. Die Sueven, oder, wie sie jetzt auch hießen, 
die Alemannen, nahmen ihr altes Gebiet wieder ein. In die Länder 
an der mittleren Donau rückten die Markomannen in Verbindung 
mit den gotischen Stämmen der Rugier, Scyreu und Heruler vor. 
Diese vier letztgenannten Stämme hießen von nun an mit gemein- 
samem Namen Bajuwarier (Bewohner des Landes Baja). Ihr 
Gebiet erstreckte sich mit der Zeit von dem Nordgau in der 
Oberpfalz bis nach Südtirol und von dem Lech bis zur Leitha. 
Von ihnen stammen die Altbayern und die deutschen Österreicher. 
x) Rom. Straßenkarte des 3. Jahrh,, erhalten in einer Kopie des 13. 
Jahrh,, von Konrad Celtes entdeckt, von ihm dem gelehrten Konrad Pen- 
tinger vermacht, und aus dessen Nachlaß in 11 Tafeln als Tabula Peutinge- 
riana herausgegeben. 
2. Die Bajuwarier und die Franken.