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Gras, aber die Tiere müssen sich mit jedem Mundvoll einen Stoppelstich ge¬ 
fallen lassen in die Schnauze. Endlich kommt vielleicht noch einmal der Pflug, 
der dem Acker immer noch nicht Feierstunde gönnen will; aber der Winter sagt: 
„Es ist genug!" und senkt seine weiße Decke über das müde Feld. Auch unter 
der Decke ist noch kein Rasten. Es war beim Ernten ein Körnlein aus der 
Garbe gefallen, die Scholle nimmt es auf, läßt es still verwesen und hebt es 
im nächsten Lenze neu verjüngt wieder zurück ans Sonnenlicht. 
In solchen Betrachtungen, in denen er wie auf einer Jakobsleiter zwischen 
Erde und Himmel auf und nieder stieg, ergötzte und erbaute sich der einsame 
Mann auf dem Reuthofe. Dann zog ein Schatten über sein Gemüt, und da 
sagte er einmal zu sich selber: „In Gottes Namen, Jakob, wenn es sein muß, 
willig magst du dich anvertrauen der treuen unsterblichen Erde. Vielleicht stehst 
du wieder auf und findest in Altenmoos eine bessere Zeit!" 
Aus Roseggers Waldbauerngeschichte: Jakob der Letzte. Leipzig, L. Staackmann.
	        
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