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Das Heroenzeitalter.
in dieser Zeit. Der Handelsverkebr beruht im Wesentlichen aus
Tauschhandel, und da Heerden den ursprünglichen Reichthum bilden,
so werden oft Stiere als Kaufpreis angewendet. Die Kunstweise beruht
noch auf Pracht und reicher Ornamentik und war der ph'önizischen und
syrischen verwandt, wie die Erwähnung von prächtigen sidonischen
Stoffen (aus Sidou kommend) bei Homer beweist. Sie ist grundverschieden
von der später sich bei den Griechen entwickelnden eigentümlichen Kunst.
3 Hauptereignisse zeichnen das heroische Zeitalter aus:
1. Die Gründung eines geordneten Staatslebens und
einer ausgedehnten Seeherrschaft auf der Insel Kreta
durch Minos.
2. Der Argonautenzug 1264 v. Chr.
3. Der trojanische Krieg 1194—1184 v. Chr.
Die letzten Heroen fielen vor Troja und ihnen folgt das eiserne
Geschlecht.
§ 26.
Die Einwanderung des Danaos in Argos.
Perseus und die Perfeiden.
Danäös und die Danaiben. Melampos, Perseus und die Medusa. Andromeda.
Die Erbauung von Tirynth und Mykene. Amphitryon und Alkmene.
Danaos und die Danaiden.
Ums Jahr 1450 v. Chr. kam Danaos mit seinen 50 Töchtern
aus Libyen durch seinen Bruder Ägyptos vertrieben, nach Argos
und bemächtigte sich der Herrschaft daselbst. Danaös nannte nun sein
Volk nach sich Danaer und lehrte es viel Nützliches, unter anderm das
in dem wasserarmen Argos so nothwendige Graben der Brunnen;
auch den Dienst des Apollon und der Demeter führte er ein. Aber bald
kamen die 50 Söhne des Aegyptos nach Argos und bewarben sich um die
50 Töchter ihres Oheims. Danaos gab sie ihnen zwar zu Gemahlinnen,
aber er fürchtete von den vielen Schwiegersöhnen wieder aus Argos ver¬
trieben zu werden und befahl seinen Töchtern, ihre Männer in derselben
Nacht umzubringen. Sie'traten es alle bis auf Hypermuestra, welche
ihren Gemahl Lynkeus verschonte. Danaos verheirathete zwar seine
Töchter noch einmal, indem er sie als Preise bei einem Wettlauf aufstellte,
aber nach ihrem Tode erlitten sie in der Unterwelt ihre Strafe für den
Mord an ihren ersten Männern. (S. § 8, 5).
Die eine von ihnen, Amymone, wurde vor dieser schrecklichen That
von Poseidon geliebt, welcher ihr mit seinem Dreizack eine Quelle aus
einem Felsen schlug, weshalb sie oft als Quellnymphe abgebil-
det wurde.