Full text: Geschichte des Mittelalters (Teil 2,1)

Vorzeit und Mittelalter. 
I. Deutsche Geschichte 
bis zur Gründung des nationalen Staats 919. 
1. Die germanische Vorzeit. 
Römer unb Germanen zur Zeit des Marins und Cäsar. 
§ 1. Die Kimbern und Teutonen. Vor etwas mehr als 2000 
Jahren, im Jahre 113 v. Chr., traten zum ersten Male deutsche oder, 
wie sie damals hießen, germanische Völkerschaften in der Geschichte auf, 
die Kimbern und Teutonen. Sie hatten ihre Heimat auf der jütischen 
Halbinsel verlassen, weil sie für die wachsende Bevölkerung nicht mehr 
Raum genug bot, vielleicht auch, weil ihnen Sturmfluten Stücke ihres 
Gebiets fortgerissen hatten. Landsuchend erschienen sie mit Weib und 
Kind, mit großen Herden und mit Karren, auf denen sie die fahrende 
Habe bargen, in den östlichen Alpen, an der Grenze des römischen Reiches. 
Es waren kraftvolle, kriegerische, in wollene Mäntel oder in Felle gekleidete 
Gestalten von mächtigem Gliederban, mit blondem Haar und trotzigen, 
blauen Augen. Sie waren schlecht bewaffnet; denn nur wenige hatten 
eiserne Schwerter, die meisten hölzerne Speere mit kurzer Eisenspitze und 
hölzerne oder aus Weidenruten geflochtene Schilde; aber gewaltig war 
die Wucht ihres Angriffs. Der römische Konsul, der in jener Gegend 
mit einem Heere stand, wies ihre Bitte um Land ab; als sie ihn darauf 
um Führer baten, gab er ihnen solche, die sie in die Irre leiteten, und 
überfiel sie bei der Stadt Noreja aus dem Hinterhalt. Aber er erlitt 
eine vollständige Niederlage, und sein Heer wurde nur durch den Aus- v. Chr. 
bruch eines Gewitters vor der Vernichtung gerettet. Trotzdem brachen 
Neubauer, Lehrbuch der Geschichte II, 1. 19. Aufl. 1
	        
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