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Deutsche Geschichte bis zur Gründung des nationalen Staats 919.
den Riesen unterliegen und die Welt untergehen; aber aus dem furchtbaren
Brande werde eine bessere Welt erstehen.
Neben diesen Göttern kannten und verehrten die Germanen noch die
unendliche Menge der Elben (nordisch Elfen), die in Wald und Wiese,
Haus und Feld wohnen, der Nixen, die im Wasser Hansen, der Zwerge,
welche die Metallschätze des Erdbodens behüten.
30 v.Chr. § 8. Die Kaiser aus dem julischen Geschlecht. 30 b. Chr. bis 68 n. Chr.
68 n. Chr. In dem von schweren inneren Unruhen zerrütteten Römerreich hatte zuerst
Cäsar die Alleinherrschaft begründet. Nachdem dieser ermordet worden
Augustus war, folgte eine neue Zeit der Bürgerkriege, bis sein Großneffe Cäsar
Octavianns die Monarchie von neuem aufrichtete und Frieden, Ordnung
und Sicherheit wiederherstellte. Er ließ sich den Namen Augustus,
d. h. der Erhabene, übertragen; den Königstitel nahm er nicht an, sondern
nannte sich Princeps, d. h. den Ersten, und Imperator, d. h. obersten
Kriegsherrn. Einen Teil der Macht überließ er dem Senat, der aber in
der folgenden Zeit mehr und mehr an Bedeutung einbüßte. Die Grenzen
schützte er, indem er den Legionen dort ihre Standquartiere anwies; die
Ruhe in Rom sicherte er durch Schaffung einer kaiserlichen Garde, der
Prätorianer. Die Kriege, die unter seiner Regierung gegen die Ger-
manen geführt wurden, sind oben erzählt worden. Im übrigen war er
ein Friedenskaiser. Der wachsenden Armut suchte er durch großartige
Geldgeschenke und durch Anlage von Kolonien zu steuern, die Provinzen
schützte er gegen Erpressungen der Beamten, er legte Straßen an, und
das Gewerbe und der Handel erholten sich wieder von den Leiden der
vergangenen Jahrzehnte und blühten empor. Rom schmückte er mit Pracht-
vollen Bauten und verwandelte es, wie er sich rühmte, aus einer Ziegel-
Das Römerrcich uoit Angnstns bis auf Konstantin.
Augustus
söhne von der Livia)
Julia Tiberius Drusus
Germauikus Claudius
Agrippiua Gajus Caligula
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Nero.