Full text: Geschichte des Mittelalters (Teil 2,1)

Die Ursachen und Anfänge der Völkerwanderung. 
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§ 13. Diokletian und Konstantin. Zwei bedeutende Kaiser sind es Diokletian 
gewesen, die durch eine Neuordnung des Reiches dem völligen Verfalle 
gewehrt haben. Diokletianus zunächst, welcher, obwohl der Sohn eines 
Sklaven, als tüchtiger Soldat zum Throne gelangt war, gestaltete die 
Verfassung so, daß der Kaiser eine unbedingte (absolute) Macht genoß; 
er ließ sich als Herr begrüßen und verlangte die Kniebeugung, führte nach 
dem Vorbilde orientalischer Herrscher eine sorgfältig festgestellte und be- 
obachtete Hofordnung ein und umgab sich mit einem in Rangklassen ab- 
gestuften Hofstaat. Zur besseren Verwaltung teilte er das Reich in vier 
Teile, an deren Spitze er je einen Herrscher stellte. 
Nach seiner Abdankung brachen neue Bürgerkriege aus, bis es Kon- Konstantm 
stantinus gelang, die Reichseinheit wiederherzustellen und sich zum 
Monarchen zu machen. Er fuhr fort in dem Bestreben, die Reichsver- 
waltung bis ins einzelne zu ordnen,' um die Staatsbeamten, die in 
Zivil- und Militärbeamten zerfielen, in unbedingter Abhängigkeit von der 
Regierung zu erhalten. Wenn ferner schon unter Diokletian Rom die 
Stellung der kaiserlichen Residenz verloren hatte, so schuf Konstantin eine 
neue Residenz in der ebenso günstig wie schön gelegenen Stadt Byzanz 
am Goldenen Horn in der Nähe des Bosporus, die nunmehr Konstantia 
nopel genannt wurde. Endlich aber ist er zum Beschützer des noch von 
Diokletian hart verfolgten Christentums geworden. Die Legende erzählt, 
ihm sei das Kreuz Christi mit der Umschrift „In diesem Zeichen siege" 
erschienen, und er habe es an den Schilden seiner Soldaten und an den 
Fahnen anbringen lassen. Nach dem Siege über seinen Nebenbuhler sicherte 
er den Christen freie Ausübung ihres Gottesdienstes zu; später ging er 
weiter, zerstörte viele heidnische Tempel und leitete sogar die erste große 
christliche Kirchenversammlung, das Konzil von Nicäa. Auf dem Sterbe¬ 
bette ließ er sich taufen. 
2. Die Zeit der Völkerwanderung. 
Die Ursachen und Anfänge der Völkerwandernng. 
§ 14. Die Ursachen der Völkerwanderung. Seit der Zeit des .. Die 
Augustus waren römische Städte an den Grenzen Germaniens ent-Grenzlande 
standen, z. B Köln, Mainz, Trier, das zeitweise Residenz römischer Kaiser 
war und noch heute mächtige Ruinen römischer Bauten besitzt, Worms, 
©Pcicr, Straßburg, sodann in den Donaulanden Augsburg, Regensburg,
	        
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