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Wie glänzt die Luft, wie perlt die Flur;
Hab Dank, o Herr der Creatur,
Behüt uns Gott in Gnaden! G-rr
39. Räthsel.
Am Paar der ersten freut nach wackern Thaten
Wohl jeder sich, sie winken ihm zur Rast;
Das Paar der andern hat gar oft verrathen
Den Lügner als ein ungebetner Gast.
Das Ganze ist die allerschönste Schleppe,
Dran Gold und Purpur streiten um den Sieg;
Man sieht sie kehren noch die hohe Treppe,
Nachdem die Königin schon niederstieg.
40. Gute Nacht.
Schon fängt es an zu dämmern,
Der Mond als Hirt erwacht
Und singt den Wolkenlämmern
Ein Lied zur guten Nacht;
Und wie er singt so leise.
Da dringt vom Sternenkreise
Der Schall ins Ohr mir sacht:
Schlafet in Ruh, schlafet in Ruh!
Vorüber der Tag und sein Schall.
Die Liebe Gottes deckt euch zu
Allüberall.
Nun suchen in den Zweigen
Ihr Nest die Vögelein,
Die Halm' und Blumen neigen
Das Haupt im Mondenschein,
Und selbst des Mühlrads Wellen
Lassen das wilde Schwellen
Und schlummern murmelnd ein:
Schlafet in Ruh, schlafet in Ruh!
Vorüber der Tag und sein Schall.
Die Liebe Gottes deckt euch zu
Allüberall.
Von Thür zu Thüre wallet
Der Traum, ein lieber Gast;