fullscreen: Deutsche Geschichte von den ältesten Zeiten bis zum Ausgange des Mittelalters (Teil 1)

Die Söhne Chlodwigs. Die späteren Merowinger. 
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a) Thüringen, zwischen Donau und Harz, wurde mit Hilfe der Sachsen 
unterworfen (531) und der letzte König des Landes, Hermanfried, von 
den Mauern Zülpichs herabgestürzt. Die thüringische Bevölkerung der 
oberen Maingegend machte fränkischen Ansiedlern Platz. 
b) Südgallien (Aquitanien) fiel nach längeren Kämpfen mit den West- 
goten an das Frankenreich. 
c) Burgund wurde, obwohl das Land inzwischen katholisch geworden 
war, gewaltsam dem fränkischen Reiche einverleibt (534). 
d) Das südliche Alemannien (das Gebiet um den Bodensee), welches 
sich in den Schutz der Ostgoten begeben hatte, kam unter die fränkische 
Herrschaft, als jene in den Krieg mit den Byzantinern verwickelt waren 
(S. 30). 
e) Bayern zwischen Lech, Donau, Enns und Alpen, erkannte frei- 
willig die fränkische Oberhoheit an. 
Mit Ausnahme der Sachsen und Friesen gehörten jetzt alle West- 
germanischen Stämme zum Frankenreiche, und zum erstenmal 
bildeten die Stammesstaaten der Franken, Alemannen, Bayern und Thü- 
ringer eine staatliche Einheit. 
a) Die Reichsteilungen und die Bürgerkriege. Als Chlotar I. starb, 
wurde das Reich unter seine Söhne geteilt. Seitdem fanden noch wieder- 
holt Teilungen statt. Dabei treten allmählich drei Gebiete nebeneinander 
hervor: 1. Austrafien (^ Ostland) mit Metz, 2. Neustrien (— Neu¬ 
westland) mit Paris, 3. Burgund mit Orleans als Hauptstadt. Die 
Zeit der Söhne Chlotars I. ist angefüllt mit schrecklichen Bürgerkriegen. 
Erst unter Chlotar II., des ersten Chlotar Enkel, der das ganze Reich 
noch einmal in seiner Hand vereinigte (613—628), traten wieder geordnete 
Zustände ein. 
b) Das Erstarken des Adels und das Aufstreben der Hausmeier. 
Inzwischen hatte der geistliche und weltliche Adel, dessen Macht Haupt- 
sächlich auf seinem ausgedehnten Grundbesitze beruhte, eine das Königtum 
bedrohende Stellung erlangt. Als die Führer des Laienadels erhoben sich 
1 Die Bayern (Bajuvaren) stammen aus dem Lande der keltischen Bojer 
(Böhmen). Von diesen tragen sie den Namen, sind aber rein germanischen Ur¬ 
sprungs , wahrscheinlich Nachkommen der alten Markomannen. Gegen 
das Ende der Regierung Chlodwigs erscheinen sie zuerst in dem nach ihnen benannten 
Lande, wo Regensburg ihre Hauptstadt wurde. Hier residierte ihr Herzog aus 
dem Stamme der Agil öl fing er. 
4. Die späteren Merowinger (561—751). 
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