30 Griechische Geschichte.
talent durch Leutseligkeit und Freigebigkeit, ein Bild des ritterlichen,
volksfreundlichen Edlen, verschaffte dem Bunde seine größten kriegerischen
Erfolge. Er vertrieb die Perser aus Europa und schlug ihr Heer und
ihre Flotte am Eurymedou zu Wasser und zu Lande (468); er ver¬
drängte — ein Freund Spartas — auch den Themistokles aus der
Gunst des athenischen Volkes.
Das Ende Themistokles hatte im Jahre 479 die Wiederherstellung der Stadt
des Themistokles. ge^e^> er hatte mit List, trotz des Einspruches der Spartaner, Athen
aufs neue befestigt und darauf auch die Hafeubauten am Piräus weiter-
geführt und mit gewaltigen Mauern geschützt. Damit gedachte er die
Grundlage sür die Seeherrschaft Athens zu schaffen. Aber als der
Seebund gestiftet und gesichert war, als die Perser aus Europa und
von der Westküste Kleinasiens vertrieben waren, schien ihm die Fort-
setznng des Kampfes fürs erste aussichtslos. Nur wenn die Athener
die Führung von ganz Hellas hätten, seien weitere Erfolge möglich.
Sparta also, meinte er, müsse zuvor auch von der Leitung der Land-
macht verdrängt werden, und er bereitete ihm also so viele Nachteile als
er konnte. Die Spartaner haben es ihm nach Kräften vergolten. Und als
Pansanias — nicht lange vor der Schlacht am Eurymedou — geheimer
Verhandlungen mit dem Perserkönig überführt und im Tempel der Athene
zu Sparta den Hungertod gestorben war, klagten sie den Themistokles
in Athen der Mitwissenschaft und des Landesverrates an. Da er sich
dem Gericht nicht stellte, ward er geächtet, und nachdem er vergebens
in dem von ihm geretteten Griechenland eine Zufluchtsstätte vor seinen
Feinden zu finden gesucht hatte, mußte er nach Kleinasien und zu den
Persern fliehen. Artaxerxes I., der Sohn des Xerxes, nahm ihn ehren-
voll auf und machte ihn zum Tyrannen einiger Städte Kleinasiens.
In einer derselben — zu Magnesia — ist er gestorben, und die dortigen
Einwohner haben sein Andenken und sein Haus in Ehren gehalten bis
in späte Zeit.
Simon Cimon mußte bald erleben, daß auch er den Frieden zwischen
der Pe^sermege. Sparta und Athen nicht aufrecht zu erhalten vermochte. Infolge eines
schrecklichen Erdbebens in Lakonien (464) erhoben sich Heloten und
Messenier wider die Spartiaten und verschanzten sich endlich auf dem
Jthomeberge. Cimon überredete mit Mühe die Athener, den Spartanern
Hilfe zu leisten, und führte selbst das Hilfskorps dorthin. Aber während
seiner Abwesenheit kam unter Mithilfe des Perikles in Athen die Gegen-
Partei zur Macht, und die Spartaner schickten voll Mißtrauen den
Cimon und seine Leute nach Hause, da sie sie nicht mehr nötig hätten.
Da ergrimmte das Volk von Athen, Cimon wurde durch Ostraeismus