Full text: Geschichte des Altertums (Teil 1)

Geschichte der Römer. 
Ter zweite punische Krieg. 218 — 201. 
tefbic"8 ^ ^ Vorgeschichte des Krieges. In den folgenden Jahrzehnten 
feüigiiL setzten sich die Römer in dem Tiefland des Po fest und besiegten die dort 
(Mhcn*' wohnenden Gallier. Auch hier legten sie Militärkolonien an und bauten 
eine Heerstraße, welche diese Orte mit Mittelitalien verband. Doch blieb das 
cisalpinische Gallien noch lange ein unsicherer Besitz und die Gallier unbot- 
Die mäßige Untertanen. 
Karthager Inzwischen hatten die Karthager große Anstrengungen gemacht, um 
©paniert. (gtj0^ die verlorenen italischen Inseln in dem silberreH.n 
Spanien Eroberungen zu machen. Dorthin warHamilkarBarkas 
gegangen, der seit dem Friedensschluß in Karthago einen außerordentlichen 
Einfluß genoß, hatte viele Völkerstämme unterworfen und ein starkes, im 
Kriege erprobtes Heer geschaffen. Ihm folgte nach seinem Tode sein 
Schwiegersohn Hasdrubal, der durch kluge Verhandlungen mit den ein- 
heimischen Häuptlingen seinen Einfluß bis zum Ebro ausdehnte und die 
Stadt Neukarthago, das heutige Cartagena, gründete, die seitdem den 
Mittelpunkt der karthagischen Besitzungen in Spanien bildete. Als er er- 
Hannibal mordet wurde, erhob das Heer Hamilkars damals achtundzwanzigjährigen 
Sohn Ha,nnibal zum Feldherrn. Diesen hatte der Vater schon als 
Knaben in das spanische Feldlager mitgenommen; damals hatte er ihn 
feierlich am Altar schwören lassen, daß er nie aufhören wolle ein Feind der 
Römer zu sein. Unter den Waffen war er zum abgehärteten Krieger heran- 
gewachsen. Er war zugleich kühn und besonnen, listig und entschlossen, ein 
Liebling seiner Soldaten, einer der bedeutendsten Feldherrn des Altertums 
und zugleich ein Mann von glühender Vaterlandsliebe; er ist vielleicht der 
größte unter allen Gegnern Roms gewesen. 
Wenige Jahre, nachdem er den Oberbefehl übernommen hatte, begann 
Sagunt. er den Krieg gegen Rom. Er griff zunächst im Jahre 219 die Stadt 
S a g u n t an, die mit den Römern verbündet war. Als Sagunt trotz der 
tapfersten Verteidigung gefallen war, erschien eine Gesandtschaft in Karthago, 
welche die Auslieferung Hannibals forderte. „Hier habe ich Krieg und 
Frieden, wählet!" rief der Führer der Gesandtschaft, Fabius Maximus, den 
karthagischen Ratsherren zu, indem er seine Toga zusammenbauschte. „Gib 
uns, was du willst!" antworteten sie. „So nehmt den Krieg!" sprach der 
Römer, die Toga auseinanderfaltend. Damit begann der schwerste Krieg, 
den die römische Republik geführt hat. 
Der zweite punische Krieg unterscheidet sich von dem ersten wesentlich 
dadurch, daß er ein L a n d k r i e g ist; denn Hamilkar und Hasdrubal hatten
	        
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