Full text: Geschichte des Altertums (Teil 1)

Die Graccheu. 
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Gleichzeitig wuchs die Zahl der Sklaven gewaltig an. In jedem Sklaven, 
vornehmen römischen Haushalt gab es eine große Anzahl von Sklaven, 
welche zu den verschiedensten Dienstleistungen verwandt wurden. Dazu kam 
die Menge der Sklaven, welche als Arbeiter in den Fabriken oder als 
Bauern oder Hirten auf den Latifundien der großen Grundbesitzer tätig 
waren. Nicht wenige Besitzer ließen auch einen Teil ihrer Sklaven als 
Fechter, Gladiatoren, ausbilden, um sie in den Spielen auftreten zu lassen, 
durch welche sie die Gunst des Volkes zu gewinnen suchten. 
Tie Graccheu. 
§ 86. Tiberius Sempronius Gracchus. 133. Im Jahre 133 machte m 
der zum Volkstribun gewählte TiberiusSemproninsGracchus, 
dessen Vater ein tüchtiger Feldherr gewesen, dessen Mutter die edle und 
hochsinnige Cornelia, des älteren Scipio Asrikanus Tochter, war, den Versuch, 
der Not des italischen Bauernstandes abzuhelfen. Er erneuerte ein älteres 
Ackergesetz und beantragte, daß von den römischen Staatsländereien ^as 
niemand mehr als höchstens 1000 Morgen in Betrieb nehmen dürfe; wer 
mehr habe, müsse den Uberschuß herausgeben, und dieser solle an arme 
Bürger verteilt werden. Nun war allerdings ein großer Teil der Grund- 
stücke, die im Besitze der römischen Adligen waren, ursprünglich nicht Privat- 
eigentum, sondern römisches Gemeindeland gewesen; aber sie galten seit 
langer Zeit als Privatbesitz, und es war nicht nur sehr schwer festzustellen, 
was Privat-, was Staatsbesitz war, sondern in gar manchen Fällen auch 
ungerecht, solche Grundstücke für den Staat einzuziehen. Ader von dem 
Wunsche beseelt, seinem Volke zu helfen, ging Tiberius voll Mut und 
Tatkraft vor, die Menge hing ihm an, und, nachdem er einen anderen 
Volkstribunen, der ihm entgegentrat, widerrechtlicherweise hatte absetzen 
lassen, ging sein Antrag durch und wurde Gesetz. Zahlreiche Grundstücke 
wurden eingezogen und neu verteilt. 
Tiberius wünschte auch für das folgende Jahr zum Tribunen gewählt 
zu werden. Da entstanden in der Wahlversammlung Unruhen, und im 
Getümmel wurde Gracchus mit einer Anzahl seiner Anhänger erschlagen. Tiberius' 
o hatten, zum ersten Male seit den Ständekämpfen, Bürger Bürgern mit $ob' 
den Waffen in der Hand gegenübergestanden, und die Hauptstadt war der 
Schauplatz eines Straßenkampfes geworden. 
§ 87. Gajus Sempronius Gracchus. 123. Zehn Jahre nach Tiberius 123. 
erneuerte sein noch begabterer, feuriger, aber auch leidenschaftlich erregter
	        
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