Full text: Geschichte des Altertums (Teil 1)

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Gesetze des Bruder Gajus Gracchus als Volkstribun dessen Ackergesetz und fügte 
6. Gracchus. ^ anderer Gesetze hinzu, deren letztes Ziel war, die Herrschaft des 
Senats zu stürzen und an ihre Stelle die Herrschaft der Menge, die Demo- 
kratie zu fetzen Es sollten nicht nur in Italien Landanweisungen 
an arme Bürger erfolgen, fondern auch in den Provinzen, z. B. an der Stelle 
des zerstörten Karthago, Kolonien für sie gegründet werden; es sollte 
ferner an den römischen Pöbel von Staats wegen Getreide zu einem 
geringen Preise verkaust werden. Auch den Ritterstand suchte er für seine 
Partei zu gewinnen. Endlich nahm er sich auch der Sache der italischen 
Bundesgenossen an, die es schon lange bitter empfanden, daß sie 
dieselben Lasten wie die römischen Bürger, z. B. die Wehrpflicht, zu tragen 
hatten, aber rechtlich ihnen nicht gleichgestellt wurden, und beantragte, daß 
sie das römische Bürgerrecht erhielten. 
Aber dieser Antrag fand, fo gerecht er auch war, nicht die Zustimmung 
des römischen Pöbels und ging nicht durch. Seitdem entstand gegen 
Gracchus starke M i ß st i m m u n g; und so kam es, daß er, nachdem er zwei 
Jahre lang das Volkstribunat verwaltet und wie ein Herrscher in Rom 
geschaltet hatte, für das nächste Jahr nicht wiedergewählt wurde. Bald 
Sein Tod.darauf fand Gracchus feinen Tod. Er unterlag feinen Gegnern in einem 
Straßenkampfe. Am nächsten Tage fand man jenseits des Tibers seine 
Leiche und die eines treuen Sklaven; vermutlich hatte er sich von diesem 
töten lassen und der Sklave sich nachher selbst das Leben genommen. 
2. Die Zeit des Marius und Sulla. 
Ter jugurthinischc Krieg. 
§ 88. Nach dem Tode des Gajus Gracchus wurde die Adelsherrschaft 
wiederhergestellt. Wie untüchtig aber, wie selbstsüchtig und bestechlich ein 
großer Teil des herrschenden Adels war, zeigte sich bald daraus in dem 
Kriege, der mit dem numidischen Könige Jugurtha, einem Enkel des 
Masinissa, zu führen war. Dieser hatte durch hinterlistige Ermordung seiner 
Verwandten den Thron Numidiens erworben. Als ihm sodann der Krieg 
erklärt wurde, bestach er römische Konsuln und Staatsmänner in unerhörter 
Weise. 
Metellu?. Erst seit ein tüchtiger und ehrenhafter Mann, CäciliusMetellus, 
nach Numidien gesandt worden war, wurde der Krieg geschickt und tat- 
kräftig geführt. Immerhin bot er in den gebirgigen, unwegsamen und 
wasserarmen Landschaften des inneren Numidiens viele Schwierigkeiten,
	        
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