Full text: Deutsche Geschichte (Teil 2)

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Das Zeitalter der Zerstörung des alten und der Entstehung des neuen Reichs. 
6^August demselben 6. August waren Truppen der ersten und zweiten Armee 
in der Gegend von Saarbrücken aus das dort stehende französische Armeekorps 
gestoßen und hatten es angegriffen, obwohl die Feinde ihnen an Zahl 
überlegen waren und ihre Stellung aus den steilen Höhen von © pich er n 
außerordentlich günstig war. Mit größter Tapferkeit gingen die Preußen 
vor; die Anhöhen wurden trotz der starken Verluste erstürmt und Kanonen 
hinausgeschafft; schließlich mußten die Franzosen auf allen Punkten weichen. 
§ 251. Die Schlachten um Metz. Das siegreiche Vordringen der 
Deutschen hatte zur Folge, daß die Feinde sich auf die starke Festung Metz 
zurückzogen. Zugleich trat der Kaiser den Oberbefehl über die hier ver- 
sammelten Truppen an den Marschall B a z a i n e ab. Von den deutschen 
Armeen zogen die erste und zweite auf Metz los; die dritte nahm ihren Weg 
über den Wasgau und Nancy. 
Bazaine hatte mehrere Tage geschwankt, ob er den Angriff des Feindes 
bei Metz erwarten oder sich auf Verdun zurückziehen sollte. Eben hatte 
er sich für das letztere entschieden und die Fortsetzung des Rückzuges an- 
geordnet, als am 14. August die Vorhut der ersten Armee bei den östlich 
00n gelegenen Dörfern Co lomb ey und Noui lly die französischen 
i4. August. Stellungen angriff. Nach hartnäckigem Widerstand zogen sich am Abend 
die Franzosen unter den Schutz der Metzer Forts zurück. Die Bedeutung 
der Schlacht bestand darin, daß der Abmarsch Bazaines verzögert worden 
war. Am nächsten Tage bereits überschritten Truppen der zweiten Armee 
südlich von Metz die Mosel; die deutsche Kriegsleitung hatte den großen 
Plan gefaßt, dem Feinde die Abzugsstraßen zu verlegen. 
maSoux' Am Morgen des 16. August erschien das dritte, brandenburgische 
is.August.geführt von dem General von Alvensleben, bei dem Dorfe 
V i o n v i l l e westlich von Metz, überraschte die dort stehenden französischen 
Truppen und begann trotz der außerordentlichen Überlegenheit des Feindes 
an Zahl augenblicklich den Angriff. Die deutschen Truppen bewährten eine 
glänzende Tapferkeit. Um einige feindliche Batterien zum Schweigen zu 
bringen, erhielt die Kavalleriebrigade von Bredow, die aus den alt- 
märkischen (16.) Ulanen und den Halberstädter (7.) Kürassieren bestand, den 
Befehl zum Angriff; bei diesem „Todesritt" verlor sie die Hälfte ihrer 
Mannschaften. Erst am Nachmittag kam Hilfe: das zehnte, hannoversche 
Korps erschien auf dem linken Flügel bei M a r s - l a - T o u r; den Ober- 
Befehl übernahm jetzt Prinz Friedrich Karl, der nach dem Schlacht¬ 
felde geeilt war. Auch jetzt noch standen nur 64 000 Mann gegen 130 000 
Franzosen. Die furchtbarsten Verluste erlitt die Brigade von Wedell, die
	        
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