Object: Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für höhere Unterrichtsanstalten (Theil 1)

Erster Theil. 
Alte Geschichte, von den ersten Anfängen der Geschichte 
bis auf die Erscheinung Christi, 
ein Zeitraum von 3000 bis 4000 Jahren. 
I. Periode. 
Von der ältesten Zeit bis auf Cyrus, den Stifter des 
persischen Weltreichs. — 558 b. Chr. 
§. 5. 
Frühester Zustand der Erde und der Menschen. 
1) ^ie An sänge des Menschengeschlechts und seinesWohn- 
Platzes, der Erde, sind in Dunkel gehüllt. Doch geben uns die 
Schöpfungsgeschichte der heiligen Schrift und die Na¬ 
turwissenschaft, deren Forschungen mit jener in allemWesent- 
lichen übereinstimmen, sehr lehrreiche Aufschlüsse über den frühe¬ 
sten Zustand der Erde. 
Die ältesten Ueberlieserungen, welche das heiligste Buch der 
Welt, die Bibel, enthält, und die Naturkunde lehren uns 
nämlich, daß die Erde, seit Gott die Welt durch das Wort 
seiner^ Macht erschaffen hat, im Anfange nicht so beschaffen war, 
wie sie jetzt ist, sondern daß sie mannichfache Veränderungen oder 
Entwicklungsstufen durchgemacht hat. Man unterscheidet darum 
B i l d u n g s p e r i o d e n der Erde. Hierauf deuten die 6 S ch ö p fu n gs- 
tage (mehr oder minder entstellt in denKosmogonien anderer 
Völker), von welchen die Bibel erzählt, ferner die Beschaffe q- 
heit der Gebirge und der Naturgegenstände, von denen 
man Ueberreste oder sogen. Versteinerungen in denselben vorfindet. 
2) Dem Alter nach kann man Urgebirge, Uebergangs- 
und Flözgebirge, tertiäre Gebirge und Anschwem¬ 
mungen unterscheiden. In dem ersten (Granitfelsen) finden sich 
noch keine Spuren von organischen Wesen, von Pflanzen und 
Thieren. Aber in dem weichern Gestein der übrigen erscheinen 
sogen. Versteinerungen von Schalthieren und Würmern, 
von baumartigen Farrnkräutern und» palmartigen 
Gewächsen, und viele andere Ueberreste einer untergegangenen 
Schöpfung, die der Gattung nach von der jetzigen "verschieden 
sind, insbesondere merkwürdige Knochenreste verschwundener Thiere
	        
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