Full text: Grundriß der brandenburgisch-preußischen Geschichte

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Abth. II. Abschn. 7. Kap. 2. 
iiau - Systems anzusehen. Betrachtet mau den Inn als 
Hauptfluß, daun zeigt sich eine in mehreren Beziehungen 
nicht zu verkennende Analogie mit dem Rhone - System, da 
beide, der Inn wie der Rhone, nach ihrem Austritt aus 
dem Gebirge und vor ihrer Vereinigung mit den Plateau- 
Flüssen der Donau und Saone ein ebeneres Hiigclgclände 
durchfließen, um dann, nach auffallenden Richtungsverände- 
rungen an den Mündungen der letzteren, bei Passau und 
Lyon, zwischen Alpenzweigen auf der einen, den nächst-an- 
liegenden Mittelgebirgen auf der anderen Seite ins Tiefland 
hindurchzubrechen. Der Namengebrauch ist indeß bei beiden 
Strömen grade entgegengesetzt; der eine behält, der andere 
verliert den seinigen in den seichteren Fluchen des dadurch 
zum Hauptstrom gewordenen Plateau - Flusses. — Anderer 
Verschiedenheiten nicht zu gedenken, unterscheidet sich indeß 
die Donau zugleich nicht nur durch ihre größeren Dimen¬ 
sionen, durch ihren langen Unterlauf, sondern auch durch 
die auffallende treppenförmige Bildung ihrer Stufenland- 
fchaften von dem Saone-Rhone-System. Nachdem sich ihre 
etwa in 2500' absoluter Höhe am Ost-Hange des Schwarz¬ 
waldes entspringenden Quellen bei Donaueschingen vereinigt 
haben, macht sie mit dem reißenden Gefälle von etwa 40' 
auf die Meile ihren Durchbruch durch die vorgelagerten 
Jura-Massen. Auf dieser Thalsirecke liegt nämlich 
der Donau-Spiegel bei Donaueschingen 2124' üb. d. M. 
- , Tuttlingen 1933' - 
- - Siegmaringen 1692' / 
Unfern des letzteren Ortes gewinnt sie die ebeneren Ge¬ 
genden des bayrischen Plateaus, ihre obere Thalstufe, auf 
welcher, nach den sichersten Angaben, 
der Stromspiegel bei Ulm 1432, 
- - Dvnauwerth 1163, 
- * Ingolstadt 1109, 
/ - Kelheim 1046, 
- , Regensburg 1000, 
- - Passau c. 800' (820') 
über dem Meere liegt, so daß hier im Mittel nur etwa 11' 
Fall auf die Meile Laufs kommen. — Nun beginnen die
	        
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