Full text: Geschichte des Altertums

Griechische Sagen. 
Im griechischen Volke lebten allerlei uralte Erzählungen 
fort von großen Helden, kühnen, weiten Meerfahrten und 
schrecklichen Kriegen. Diese Geschichten knüpften an wirkliche 
Begebenheiten und Ereignisse an, doch waren sie mit allerlei Wundern 
ausgeschmückt. Man nennt sie Sagen. 
Einzelne Helden Heroen). 
Die ältesten Bewohner Griechenlands mußten mit den wilden 
Tieren kämpfen, die in den Gebirgen lebten, sie mußten die Wälder 
ausroden und die Sümpfe austrocknen. Manchmal gab es wohl auch 
Kämpfe mit wilden Räubern, die den Ansiedlern gefährlich wurden. 
Die Erinnerung daran blieb in den Sagen von den gewaltigen 
Helden Herakles und Theseu^erhalten. 
herallez. 
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Herakles (oder Herkules) war ein Sohn oel Zeutz.* TSchon als 
kleines Kind zeigte er übermenschliche Kräfte. Als einst zwei Schlangen 
an seiner Wiege emporkrochen, packte er die eine mit der linken 
Hand, die andere mit der rechten und erwürgte sie. Nachdem er zum 
Jüngling herangewachsen war, traten ihm zwei Frauen entgegen 
und jede zeigte ihm einen Weg (Lebensweg), den er gehen könne. 
Die eine zeigte ihm den Weg des Lasters, die andere den Weg der 
Tugend. Der erste war leicht und angenehm zu gehen, der zweite 
hart und schwierig. Zögernd stand Herakles am Scheidewege. 
Dann wählte er den schwierigen, mühevollen Weg der Tugend, der 
zu ewigem Ruhme führte. 
Bald konnte er zeigen, ob er wirklich den Weg der Tugend 
gehen wolle; denn der König Eurhstheus von Mykenä (in der Land¬ 
schaft Argolis) gab ihm 12 schwierige Arbeiten auf, die Mut, Aus- 
dauer und Riesenkräfte erforderten. Nur mit einer Keule bewaffnet 
zog Herakles aus und vollendete glücklich alle Arbeiten.
	        
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