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bei'unaen geschieden hatten; und außer diesen gehorchten
ihnen noch mehrere andere Lander in Süden, Westen
und Norden, welche die Griechen und Alerander noch
gar nicht gekannt hatten. —- So erstreckte sich
das Römische Weltreich uttt
Christi
um dieAeit da Christus gebohren wurde, vor 1800 Jah-^"^'
ich, von dem westlichen Ocean, von Portugal an,
queer durch Europa hin, durch Kleinasien bis an die
Quellen der Europäer; nordwärts bis in England hin¬
ein, und bis an die Donau; im Süden über die ganze
Nordküste Afrikas, über ganz Aegypten, über einen
Theil Arabiens, über Palästina, Phbnizien, Syrien.
■— Dieses ungeheuere Reich stand einige hundert Jahre
unter Königen, die alle den Beinamen Casar hatten,
woraus man nachher den Titel Kaiser machte. Doch
waren die meisten dieser Kaiser schlechte Regenten, das
Reich verfiel; und da zugleich von Osten aus Asien und
von Norden aus Deutschland viele kriegerische Horden
einfielen, konnte ein Kaiser das große Reich in allen
Theilen nicht mehr schützen; eswurvealso um 420nach 395
Christo in zwei Reiche getheilt. Ein Kaiser setzte sich
in Konstanrinvpel, und wurde Herr der m0rgenlän¬
disch e n Provinzen; Einer blieb in Rom, und regier¬
te die a b end ländischen. Die Kaiser des Abendlandes
konnten sich aber nicht lange halten; denn nach Italien
ging der Hauptzng der deutschen Völker. Ehe daher
noch iOO Jahre vergangen waren, 476 bereits, wur¬
de das abendländische römische Kaiserthum zerstört, und
der Kaisertitel hörte hier auf. Deutsche besetzten Italien,
und bekriegten sich untereinander.
Ein deutscher König, Karl der Große, aus
dem Volke der Franken, eroberte einen großen Theil die¬
ses