Full text: Geschichte des Altertums (Teil 1)

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Erster Abschnitt. 
Welt setzt man gewöhnlich um das Jahr 4000 vor Chr. Geburt, 
die Sündflut 2400 vor Chr. *). 
Die Arche blieb, als die Gewässer sich verlaufen hatten, auf 
dem Berge Ararat stehen. Noah stieg aus, pflanzte Weinberge und 
streute Samen aus, nachdem er Gott für seine Rettung gedankt 
hatte. Seine 3 Söhne, Sem, Ham und Japhet, wurden die Stamm- 
väter neuer Völker in Asien, Afrika und Europa, welche sich vom 
Nil bis zum Ganges ausbreiteten. 
§. 2. Das ZemlmlK. 
In dem Quellbezirke zweier Ströme, die sich jetzt beide in den 
Aralsee ergießen, des Amu (Dsjihun, bei den Alten Oxus genannt) 
Wohnsitze und des Sir (Jaxartes), so wie auch am Hindukusch wohnte in ur- 
der Arier. a^er e|n Volk, das sich Arier, d. i. die Edeln, nannte. Ein 
Theil desselben suchte südwärts vom Hindukusch neue Wohnsitze und 
erscheint später als das Volk der Inder (§. 3); der andere, nach 
seiner Sprache (dem Zend) das Zendvolk genannt, verbreitete sich 
nordwärts. Als sein berühmtester König wird Dsjemschid genannt, 
an dessen Namen die Sage Alles knüpft, was auf die frühe Bil- 
Frühe dung und Entwicklung dieses ältesten Culturvolkes Bezug hat. Er 
Bildung. ^er Stifter des Ackerbaues, eines geordneten Lebens und geselligen 
Gemeinwesens. Er führte die trefflichsten Bäume und nahrhaftesten 
Gewächse, die besten Thiere, die glänzenden Feuer in die verschie- 
denen Bezirke ein; er leitete die Gewässer dahin und errichtete Woh- 
nungen: da war kein ungerechter, misgestalteter Mensch, allenthalben 
herrschte die vollständigste Ordnung. 
Unter den Urenkeln des Königs Dsjemschid entstand eine Spal- 
tung, und das Volk theilte sich in das nördliche Reich, Turan, und 
in das südliche, Iran, von denen das erste von dem zweiten auf das 
bitterste angefeindet ward **). Im Reiche Iran trat in sehr früher 
Zeit Zoroaster (Zarathustra) auf, welcher die bereits vorhandenen 
*) Eigentlich Sinflut, d. h. allgemeine Flut, erst später mit Rücksicht 
auf ihre Veranlassung Sündflut genannt. Bemerkenswerth bleibt 
übrigens die Uebereinstimmung der Sagen aller Völker von einer großen 
Flut mit der Darstellung der Bibel. 
**) „Ich will nur die Vermutung aussprechen, daß die Etymologie des 
Wortes Arya uns auf einen Pflüger oder Ackersmann hinführt. Die 
Arier haben vielleicht diesen Namen für sich gewählt im Gegensatz zu 
den Nomadenracen, den Turaniern, in deren Originalnamen Tura die 
Schnelligkeit eines Reiters liegt." (Max Müller.) 
Die 
Siindflut 
2400.
	        
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