Anhang.
cheschichte der Irauen des Altertums.
§. 1. Nie fmuen tter orienfalMm Völker.
Die Frauen Vom Anbeginn der Welt hat das weibliche Geschlecht bei allen
^ auf?^ Völkern mehr oder minder Einfluß auf den Gang der Geschichte,
Weltbegeben- auf Bildung und Sitte, auf Handel und Wandel geübt. Zu allen
'etten' Zeiten hat es Frauen gegeben, welche durch Geist und Thatkraft,
durch Leidenschaft und Liebe, durch Ausdauer und Ausopferungs-
fähigfett sich hervorgethan und auf den Gang der Weltbegebenheiten
eingewirkt haben. Gute und schlimme Folgen traten überall und
zu allen Zeiten hervor und verdienen näher gekannt und beleuchtet
zu werden.
Wenden wir uns zunächst zu den Frauen der orientalischen
Völker, namentlich zu denen der Babylonier, Assyrer, Meder, Per¬
ser, Phönizier, Juden und Aegypter, so finden wir, daß fast Alle
Die Frauen gleiches Loos theilten. Die Frauen des Orients wurden niemals
im Orient a[§ die treuen Gefährtinnen des Herrn vom Hause und selbst als
Herrinnen, sondern als die Untergebenen, Unterdrückten und Un-
selbständigen angesehen. Freilich fehlen uns viele Berichte von dem
häuslichen Leben der Frauen der ältesten Vorzeit, allein wir können
die unfreie Stellung und Geringschätzung der Frauen aus anderen
Schilderungen leicht entnehmen. Bei vielen Völkern wurden sie
nehmen eine als Sachen angesehen, gekauft und verkauft, verachtet und zurück-
nete*Stellung 9efet^- Ausnahmsweise regierten einzelne begabte Frauen als mäch-
ein b tige Herrscherinnen über die ausgedehntesten Reiche, so die Königin
Semiramis, Tomyris, die siegreiche Gegnerin des Cyrus. Dagegen
und find war die Mehrzahl der Frauen in Babylonien und Assyrien verachtet;
wemg geachtet.die daselbst herrschende Vielweiberei spricht dies ebenso aus, wie die
allgemein verbreitete Unthätigkeit und drückende Abhängigkeit der
Frauen. Die Mädchen wurden öffentlich verkauft, eingesperrt und