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Dritter Abschnitt. Zweiter Zeitraum.
Konsulat für das folgende Jahr (59) und sah sich in seinem Be¬
streben unerwartet von Pompejus unterstützt. Dieser hatte bis jetzt
vergeblich die Bestätigung seiner asiatischen Einrichtungen vom Senate
zu erlangen gesucht und erfahren müssen, daß man seinen Gesetzes¬
vorschlägen zur Belohnung seiner Soldaten und Veteranen abgeneigt
war. Hierdurch gekränkt, trat der stolze Mann zur Partei des Volkes
über, um die Macht des Senates zu stürzen. Cäsar brachte auch
zwischen Pompejus und Crassus eine Aussöhnung zu stände, und die
drei Männer, „der Berühmteste, der Klügste und der Reichste" schlossen
einen Bund, das erste Triumvirat 60, wobei sie sich gelobten, in
allen Stücken vereint zu handeln und im Senate nichts zuzulassen,
was ihren Absichten zuwider sei. Cäsar wurde für das Jahr 59 zum
Konsul gewählt und erhielt als Mitkonsul den Kandidaten der Aristo¬
kratenpartei, B i b u l u s. Als sich dieser nach kurzer Zeit einem Antrag
des Cäsar widersetzte, ließ ihn Cäsar nach Hause bringen. Die Folge
war, daß Bibulus nicht mehr neben seinem überlegenen Amtsgenossen
zu den Sitzungen auf dem Forum erschien. Daher sagte das Volk
spöttisch, Julius und Cäsar seien die Konsuln.
Die Triumvirn gewannen das Volk durch Verteilung von Staats¬
ländereien und die Ritter durch Nachlaß der zu hoch angesetzten Pacht¬
summe für übernommene Zölle. So wurde ihre Macht eine unwider¬
stehliche. Die Verbindung zwischen Pompejus und Cäsar wurde
aber noch inniger, als Pompejus dessen Tochter Julia zur Gemahlin
nahm. Jetzt wurden auch die Einrichtungen des Pompejus in Asien
bestätigt. Cicero, der Führer des Senats, wanderte, weil man feinen
Einfluß fürchtete, in die Verbannung, und nun war es ein leichtes,
den römischen Staat nach Belieben zu lenken. Nach Beendigung
seines Amtsjahres erhielt Cäsar von dem Volke die Statthalterschaft
über das diesseitige Gallien aus 5 Jahre, und der Senat fügte noch
diejenige des jenseitigen Galliens, wo noch viel zu thun war, hinzu,
um ihn möglichst lange von Rom fern zu halten. Pompejus und
Crassus blieben in Rom, um die gemeinsamen Interessen daselbst
zu schützen.
§. 49. Cäsar in Mim unis (Tee jweife Bürgerkrieg.
(Säfar in Gallien 58—51. Außer dem diesseitigen Gallien
{D&eritalien) hatten die Römer auch einen Teil des jenseitigen Gal¬
liens (die Provence im Südosten des heutigen Frankreichs) in Besitz.
Der nichtrömische Teil Galliens wurde von keltischen Völkerschaften
bewohnt, die von einem mächtigen Adel beherrscht wurden, dem ein-