Land und Volk der Römer. 47
Römer. Durch Alexander wurden die morgen- und abendländischen Völker
enger miteinander verbunden; eine umfangreichere und genauere Kenntnis
der Länder und Völker Asiens kam nach Europa; infolge der von Alexander
angelegten neuen Straßen und Städte nahmen Handel und Verkehr einen
Aufschwung und eine Ausdehnung, wie nie zuvor. Griechische Sprache und
Sitte verbreiteten sich durch Asien und Ägypten. Ein ägyptischer König, der
sich eine große Büchersammlung anlegte und auch die heiligen Schriften der
Juden zu haben wünschte, ließ — wie die Sage erzählt von 72 Schriftgelehrtm
in 72 Tagen — das ganze alte Testament in die griechische Sprache über¬
setzen. Jetzt konnte die heilige Schrift auch von den heidnischen Völkern ge¬
lesen werden (Ap.-Gesch. 8, 26ff.), und dadurch wurden auch diese für das
Heil vorbereitet, das von Abrahams Samen über alle Geschlechter kommen
sollte. Auch das Neue Testament wurde später in griechischer Sprache ge¬
schrieben, und die Apostel konnten in dieser Sprache sich allenthalben ver¬
ständlich machen.
7. Rums ältere Geschichte.
1) Land und WoN der Wömer.
a. Italien, die mittlere der drei südlichen Halbinseln Europas,
wird an drei Seiten vom mittelländischen Meere umgeben, im Norden
aber durch die Alpen von dem Festlande geschieden. Der Apennin,
der sie der Länge nach durchzieht, teilt sie in eine östliche und eine
westliche Hälfte; jene ist schmal und hat nur unbedeutende Flüsse;
diese dagegen hat breiteres Vorland, größere Flüsse, — wie, Tiber
und Arno — und eine mannigfaltigere Küstenentwickelung. Ober- z
Italien wurde vor Auqustus nicht, zu Italien gerechnet, sondernT^Ml
es von aallischen Völkern bewöhnk war, diesseitiges, d. i. Messest
der Alpen gelegenes, Gallien, genannt. Dort fließen die Etsch und
der Po, der größte Fluß Italiens, mit den Nebenflüssen Adda und
Trebia. In Mittelitalien lagen an der Westseite Etrurien, Latium,
mit Rom, und Kampanien mit dem Vesuv, aus der Ostseite das Ge¬
biet der Sabiner. Unteritalien, hieß wegen seiner vielen griechischen
Ansiedelungen Gro^griechenland; die bedeutendste derselben war Tarent.
Die wichtigsten^nse ln Italiens sind Sicilien, Sardinien und Korsika.
Stellten, von dem Festlande durch die nur 3 km breite Meerenge
von Messina (Scylla und Charybdis) getrennt, war in alter Zeit sehr
fruchtbar (Roms Kornkammer). Bemerkenswert sind frte Stmttr
Syrakus, Messina unb Palermo, sowie der Ätna.
Da Italien zwischen dem 36. und 40. Grade nördlicher Breite
liegt, fast ganz vom Meere eingeschlossen und durch die Alpen gegen
kalte Nordwinde geschützt wird, hat es ein mildes, gesunbes Klima
(Garten Europas). Die reichen Flußthäler, sowie bte kräuterreichen