Full text: Geschichte des Altertums (Teil 1)

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Erster Abschnitt. 
drei Seiten, wie ausdrücklich gemeldet wird, eine gleichlautende Inschrift in 
griechischer, hieroglyphischer und demotischer Schrift trägt. Der Franzose 
Lhampollion machte mit dem Entziffern den Anfang, worauf deutsche 
Forscher das Werk fortsetzten. 
4. Geschichte der Ägypter. 
Die alten Reiche bis 2100 v. Chr. Der älteste Staat des 
Nillandes entstand am Eingang in das Deltagebiet. Als Gründer 
und ersten König (Pharao) desselben nennen ägyptische Inschriften 
den Menes, dessen Regierungsanfang in das Jahr 3892 v. Chr. 
gesetzt wird. Er erbaute Memphis und erhob es zur Hauptstadt 
seines Reiches, lehrte die Verehrung der Götter, errichtete in Mem¬ 
phis den Tempel des Sonnengottes Ptah und gab das erste Gesetz. 
Von Memphis aus leiteten die ersten zehn Herrscherhäuser (Pharao- 
dynastien) aus der Reihe der 26 Königsgeschlechter, welche von den 
Ägyptern aufgeführt werden, die Regierung des Landes. 
Von den Nachfolgern des Menes werden drei Könige aus der 
4. Dynastie genannt. Es sind die Erbauer der drei größten Pyra¬ 
miden bei Memphis: Chusu, (von den Griechen Cheops genannt, 
3091—3067 v. Chr.), Chafra (griechisch Chefren, 3067—3043 
v. Chr.) und Menkera (griechisch Mykerinos, 3043—3020 v. Chr.). 
Während der mittelägyptische Staat in Memphis aufblühte, ent¬ 
stand auch im Süden davon, in Oberägypten ein Reich, das in 
Th eben seine Hauptstadt erhielt. Später wurden beide Reiche ver¬ 
einigt, und Theben wurde unter der 11. Dynastie Herrschersitz für 
Mittel- und Oberägypten. Eine stattliche Reihe von Königen hielt 
nun in dem geeinten Reiche den Frieden aufrecht und führte eine 
gute Verwaltung. Unter ben Königen der 12. Dynastie, unter welchen 
mehrere des Namens Sosurtosis genannt werden, wurde im Süden 
Ägpytens Nubien erobert. Der sechste dieses Herrscherhauses ist 
Amenemja III. (c. 2200 v. Chr.), der von den Griechen Möris 
genannt wurde. Er legte zur Regelung der Nilüberschwemmung ben 
Mörissee an und führte den großen Reichspalast, das Labyrinth, in 
der Nähe desselben aus. 
Die Herrschaft der Hyksos 2100—1684 v. Chr. Als um 
das Jahr 2100 v. Chr. die dreizehnte Dynastie in Ägypten regierte 
und Bürgerkriege die Wehrkraft des Landes geschwächt hatten, brachen 
plötzlich von Nordosten her vereinigte semitische Nomaden¬ 
stämme, von den Ägyptern S ch a s u genannt, in Unterägypten ein 
und unterwarfen sich das Land bis aus einen Teil Oberägyptens, 
wo sich einheimische Fürsten halten konnten, aber tributpflichtig wur-
	        
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